VCÖ: Österreichs Autos tankten im Vorjahr rund drei Milliarden Liter Sprit

VCÖ: Mit Autofasten Sprit, Geld und CO2 sparen und der Gesundheit Gutes tun

VCÖ (Wien, 1. März 2022) – Rund drei Milliarden Liter Benzin und Diesel haben Österreichs Autofahrerinnen und Autofahrer im Vorjahr getankt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die Teilnahme an der Initiative Autofasten der katholischen und evangelischen Kirche hilft Sprit und Geld zu sparen und reduziert den CO2-Ausstoß. Wer 100 Liter weniger Sprit verbraucht, spart sich aktuell über 140 Euro und vermeidet rund 250 Kilogramm CO2, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.

Kein anderer Sektor ist von Erdölimporten so stark abhängig, wie der Kfz-Verkehr. Zuletzt hat Österreich ein Zehntel seines Erdöls aus Russland importiert. In Summe flossen seit dem Jahr 2010 aus Russland über 7,8 Millionen Tonnen Rohöl nach Österreich und damit viel Geld aus Österreich nach Russland, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.

„Der Ukraine-Krieg führt uns auch vor Augen, wie wichtig es ist, von Importen fossiler Energie unabhängig zu werden. Je weniger Diesel oder Benzin verbraucht wird, umso weniger Geld fließt in die Kassen despotischer Regime“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Im Vorjahr haben die Autos der heimischen Haushalte rund drei Milliarden Liter Diesel und Benzin verbrannt, macht der VCÖ aufmerksam. Eine gute Gelegenheit, den Spritverbrauch deutlich zu reduzieren, bietet die Initiative Autofasten der katholischen und evangelischen Kirche. „Mobilitätsverhalten hat ähnlich wie unsere Ernährung sehr viel mit Gewohnheiten zu tun. Die Fastenzeit ist eine Chance, Gewohnheiten zu durchbrechen und nicht nur gesünder zu essen, sondern auch gesünder mobil zu sei“, ruft VCÖ-Experte Schwendinger zur Teilnahme an der Aktion Autofasten auf.

Das Potenzial ist in Österreich groß. Jede zehnte Autofahrt ist in fußläufiger Distanz, vier von zehn sind kürzer als fünf Kilometer, sechs von zehn kürzer als zehn Kilometer. Wer möglichst oft Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt statt im Auto zu sitzen, spart nicht nur viel Sprit und Geld, sondern tut auch der eigenen Gesundheit Gutes, erinnert der VCÖ.

Viel Geld können sich auch jene sparen, die ihren Arbeitsweg zur Gänze oder teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. So kostet das Klimaticket Oberösterreich, mit dem ein Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel in Oberösterreich genutzt werden können 695,- Euro. Wird das amtliche Kilometergeld von 42 Cent zugrunde gelegt, kann man um diesen Betrag nur 1.655 Kilometer fahren. „So viele Kilometer legen Autos in Österreich durchschnittlich in weniger als zwei Monaten zurück. Mit dem Klimaticket kann man um dasselbe Geld ein ganzes Jahr im Bundesland unterwegs sein“, verdeutlicht VCÖ-Experte Schwendinger. Im kleineren Vorarlberg kostet das Klimaticket nur 363 Euro, was 864 Kilometer Auto fahren entspricht.

Der gestern veröffentlichte ICCP-Bericht hat zudem die Hausaufgaben für die Verkehrspolitik aufgezeigt. Die Klimaziele im Verkehr sind nur erreichbar, wenn künftig Auto-, Lkw- und Flugverkehr reduziert werden. „Straßenausbau steht ebenso im krassen Widerspruch zu den Klimazielen wie die Steuerbegünstigung für Dienstautos. Stattdessen ist die Infrastruktur für klimaverträgliche Mobilität rasch auszubauen und klimafreundliches Verhalten zu belohnen“, betont VCÖ-Experte Schwendinger.

Informationen und Anmeldemöglichkeit zum Autofasten: www.autofasten.at

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VCÖ-Analyse: Große Unterschiede zwischen Österreichs Gemeinden bei Pkw-Dichte

VCÖ (Wien, 15. Dezember 2022) – Die Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind zwischen Österreichs Gemeinden beziehungsweise Städten sehr groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. 5,15 Millionen Pkw gibt es aktuell in Österreich, das sind rund 570 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Außerhalb Wiens gibt es nur 16 Orte, wo es mehr als doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie Pkw gibt. Sowohl für Haushalte als auch Unternehmen gilt: Wer mit weniger Pkw auskommt, erspart sich viel Geld, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

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Foto: Sarah Duit

Keine Zeit verlieren: Warum ein Aus für neue Diesel-Lkw ab 2035 sinnvoll ist

Der Lkw-Verkehr ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Verkehrssystem. Trotz technologischen Fortschritts und effizienteren Motoren haben die Treibhausgas-Emissionen des Lkw-Verkehrs in der EU vom Jahr 1990 bis 2019 um ein knappes Drittel zugenommen. Zudem verursacht der Lkw-Verkehr mehr Erdöl-Importe: Im Jahr 2021 wurden 38 Prozent des EU-Dieselverbrauchs in Lkw-Motoren verbrannt. Bis zum Jahr 2050 rechnet die EU-Kommission mit einer weiteren Zunahme des Lkw-Verkehrs um 44 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Ein Teil der Lösung ist die rasche Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Die gute Nachricht: E-Lkw sind keine Utopie mehr.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash