VCÖ: Radverkehr in Wien ist im 1. Halbjahr erneut gestiegen

VCÖ: Mehr Platz für den steigenden Radverkehr schaffen

VCÖ (Wien, 23. August 2024) – Die Wienerinnen und Wiener treten immer fleißiger in die Pedale: Auch heuer ist im 1. Halbjahr der Radverkehr gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der automatischen Radzählstellen der Stadt Wien zeigt. Bei den 17 Radverkehrszählstellen waren in den ersten sechs Monaten in Summe 5,51 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, um neun Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2023. Die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer wurden in der Operngasse gezählt, vor der Lassallestraße und dem Praterstern. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert mehr Platz zum Radfahren sowie verstärktes betriebliches Mobilitätsmanagement.

 

 

Im 1. Halbjahr wurde in Wien erneut mehr Rad gefahren. Insgesamt gab es eine Zunahme um neun Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Radverkehrszählstellen der Stadt Wien zeigt.

Die am stärksten frequentierte Zählstelle war die Operngasse, wo mit 678.660 um rund 55.000 Radfahrerinnen und Radfahrer mehr fuhren als im 1. Halbjahr 2023. Mit der Lasallestraße (612.020), Praterstern (599.930), Praterbrücke (540.630) und dem inneren Opernring (519.460) folgen vier weitere Zählstellen, bei denen mehr als eine halbe Million Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs waren. Insgesamt fuhren bei 17 Radverkehrszählstellen – ohne Zählstelle Argentinierstraße, die baustellendingt ausgefallen ist – in den ersten sechs Monaten 5,514 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer, um 455.640 mehr als im 1. Halbjahr 2023.

„Dass die Öffi-Stadt Wien auch zunehmend eine Radfahr-Stadt wird, ist erfreulich. Wer das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzt ist klimaverträglich, platzsparend und kostengünstig mobil. Gleichzeitig kommt man so auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung, stärkt damit die eigene Gesundheit und Fitness. Wer statt im Auto zu sitzen mit dem Rad fährt, entlastet zudem die Straßen, hilft Staus zu verringern und reduziert die Abgasbelastung“, macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky aufmerksam.

Der radfahrstärkste Monat war im 1. Halbjahr der Juni mit mehr als 1,4 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrern bei den 17 Zählstellen, vor dem Mai mit mehr als 1,2 Millionen und dem April mit mehr als 1,1 Millionen.

Die Infrastruktur für den Radverkehr ist weiter zu verbessern und auszubauen. Der Nachholbedarf in Wien ist groß. Eine sichere Rad-Infrastruktur ist eine der wichtigsten Maßnahmen für sicheren Radverkehr, wie auch die Unfalldaten der Statistik Austria zeigen. Österreichweit passierten im Vorjahr nur sechs Prozent der Radunfälle auf Radwegen, es gab auf Radwegen keinen einzigen tödlichen Radunfall, macht der VCÖ aufmerksam.

Für Familien mit Kindern ist es besonders wichtig, dass Radwege ausreichend breit sind und beispielsweise die Freibäder, andere Freizeiteinrichtungen und ab September die Schulen sicher mit dem Fahrrad erreicht werden können. „Eine sichere Rad-Infrastruktur ist auch ein wirksames Mittel gegen Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen“, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Unternehmen können wiederum Maßnahmen setzen, damit mehr Beschäftigte mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Neben Bewusstseinsaktionen, Anreizen und Belohnungen unterstützen auch immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Jobrädern. Betriebe stellen dabei interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Fahrrad zur Verfügung, das sie dienstlich und privat nutzen können. Die Betriebe können die Fahrräder kostenfrei zur Verfügung stellen oder die Beschäftigten zahlen – steuerbegünstigt – eine monatliche Rate.

VCÖ: Operngasse ist der Spitzenreiter bei den Rad-Zählstellen
(Radfahrerinnen und Radfahrer bei der jeweiligen Zählstelle 1. Halbjahr 2024 - in Klammer Änderung zu 1. Halbjahr 2023)
Operngasse: 678.660 (plus 55.000)
Lassallestraße: 612.020 (plus 79.460)
Praterstern: 599.930 (plus 17.060)
Praterbrücke: 540.630 (plus 145.440)
Opernring Innen: 519.460 (plus 25.700)
Steinitzsteg: 404.860 (plus 59.230)
Opernring Außen: 333.760 (plus 6.040)
Neubaugürtel: 322.680 (plus 1.980)
Donaukanal: 284.320 (plus 26.560)
Wienzeile: 259.580 (plus 26.800)
Pfeilgasse: 255.480 (minus 14.150 – Baustelle)
Maria-Restituta-Platz: 168.620 (plus 13.080)
Langobardenstraße: 136.840 (plus 10.410)
Friedrich-Engels-Platz: 120.200 (plus 14.290)
Kraftwerk Freudenau: 118.940 (plus 13.440)
Liesingbach: 85.090 (plus 2.340)
Margaritensteg: 73.230 (minus 27.040 - Baustelle)
Summe: 5,514 Millionen (plus 455.640)
Ohne Zählstelle Argentinierstraße, die baustellenbedingt ausgefallen ist.
Quelle: Stadt Wien, VCÖ 2024

VCÖ: Juni war im 1. Halbjahr der stärkste Radfahrmonat in Wien
(Anzahl Radfahrerinnen und Radfahrer bei 17 Radzählstellen in Wien)
Juni 2024: 1.437.690
Mai 2024: 1.256.140
April 2024: 1.107.860
März 2024: 778.470
Februar 2024: 547.490
Jänner 2024: 386.650
Ohne Zählstelle Argentinierstraße, die baustellenbedingt ausgefallen ist.
Quelle: Stadt Wien, VCÖ 2024

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VCÖ: In Wien wird im Oktober mehr Rad gefahren als im März

VCÖ (Wien, 3. Oktober 2022) – Der Oktober ist ein traditionell starker Radfahrmonat in Wien, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vorjahr gab es im Oktober um 22 Prozent mehr Radverkehr als im März. Insgesamt war es der sechststärkste Radfahrmonat. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass es nun ab Oktober neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung gibt, die die Sicherheit verbessern. Lkw dürfen nur mehr im Schritttempo rechts abbiegen, es gibt nun einen klar definierten Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden und Erwachsene dürfen neben einem Kind mit dem Fahrrad fahren, informiert der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Neue Straßenverkehrsordnung bringt mit 1. Oktober Verbesserungen und mehr Sicherheit für alle, die zu Fuß oder mit Fahrrad mobil sind

VCÖ (Wien, 29. September 2022) – Mit 1. Oktober bringt die Novelle der Straßenverkehrsordnung Verbesserungen und mehr Verkehrssicherheit für alle, die zu Fuß, mit Rollstuhl oder Fahrrad mobil sind. Unter anderem wird der Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden klar definiert und Lkw dürfen im Ortsgebiet nur mehr im Schritttempo rechts abbiegen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt auch die Verbesserungen für Kinder, wie die einheitlichen Regeln für die Schulstraße und, dass Erwachsene mit dem Fahrrad - zum Schutz - neben einem radfahrenden Kind fahren dürfen. Der VCÖ weist aber darauf hin, dass noch weitere Verbesserungen nötig sind.

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Foto: Sarah Duit