VCÖ: Radverkehr nimmt in Wien weiter zu – Infrastruktur rasch ausbauen und verbessern

VCÖ: In Wien gibt es mehr Fahrrad-Haushalte als Auto-Haushalte

VCÖ (Wien, 26. Jänner 2022) – Immer mehr Wienerinnen und Wiener treten fleißig in die Pedale, wie die heute von der Stadt Wien veröffentlichten Daten zeigen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 wurden um 13 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass angesichts des zunehmenden Bewegungsmangels Radfahren im Alltag eine ideale Möglichkeit ist, um auf eine gesunde Portion regelmäßige Bewegung zu kommen. Wichtig ist, dass die Rad-Infrastruktur rasch ausgebaut und verbessert wird.

„Wien ist eine Öffi-Stadt. Um die Klimaziele erreichen zu können, ist es wichtig, dass Wien zusätzlich auch eine Radfahr-Stadt wird. Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr Wienerinnen und Wiener fleißig in die Pedale treten“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer zu den heute von Stadträtin Ulli Sima veröffentlichten Daten fest. Demnach wurden bei den automatischen Radverkehrszählstellen mit 9,3 Millionen so viele Radfahrerinnen und Radfahrer wie noch nie gemessen. Gegenüber dem Jahr 2019 war der Radverkehr um 13 Prozent höher.

Radfahren ist nicht nur sehr klimafreundlich, sondern im Vergleich zum Auto auch sehr platzsparend. Wer aktiv in die Pedale tritt statt im Auto zu sitzen, verbrennt Kalorien statt Diesel oder Benzin, tut damit seiner Gesundheit Gutes und spart sich einiges an Geld.

Der VCÖ weist darauf hin, dass es in Wien mit 60 Prozent mehr Fahrrad-Haushalte als Auto-Haushalte (53 Prozent) gibt. Aber in vielen Straßen wird selbst parkenden Autos mehr Platz gegeben als den Wienerinnen und Wienern, die mit dem Fahrrad fahren. Mehr Radverkehr ist eine zentrale Maßnahme, um die im Klimafahrplan der Stadt Wien vorgegebenen Mobilitätsziele zu erreichen. Bis zum Jahr 2030 möchte die Stadt Wien den Anteil des Autoverkehrs auf 15 Prozent reduzieren. In den Jahren 2019 und 2020 betrug der Anteil 27 Prozent.

„Die Qualität der Radverbindungen kann gut an der Anzahl der Kinder und Familien, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, gemessen werden. Je mehr Kinder und Familien radeln, desto besser die Qualität“, erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Um das große Potenzial für mehr Radverkehr in Wien zu nutzen, ist die Rad-Infrastruktur rasch auszubauen und zu verbessern. Die offiziellen Planungsrichtlinien geben für Radwege eine Mindestbreite von Zwei Meter vor, bei Zwei-Richtungsradwegen von drei Metern. Diese Mindestanforderungen erreichen zahlreiche Radwege nicht, betont der VCÖ.

 

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Sharing und Shuttle via App in Baden

Die Stadt Baden bietet seit September 2022 in Kooperation mit der Plattform ÖBB 360° ein Bündel an Leihfahrzeugen. Zentrales Element aller Angebote ist die App „wegfinder“. Im ersten Jahr legten die in 40 Abstellzonen zur Verfügung stehenden 70 E-Scooter mehr als 66.000 Kilometer zurück. Zusätzlich gibt es 30 Citybikes, die Hälfte davon mit Elektro-Antrieb, und vier E-Pkw.

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Bild des Sharingangebots in Baden

Was braucht es für fairen und klimagerechten Transitverkehr?

Der Lkw-Transit ist bereits für 36 Prozent des Transportaufwandes in Österreich verantwortlich und ist allein seit dem Jahr 2015 um ein Drittel gestiegen. So hoch der Anteil des Lkw-Transits auch ist, fast zwei Drittel des Lkw-Transportaufwands sind Inlands-, Quell- oder Zielverkehre. Österreich muss bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Für den Güterverkehr, dessen CO2-Emissionen sich seit dem Jahr 1990 mehr als verdoppelt haben, braucht es rasch eine Trendumkehr. Ein weiter wie bisher reicht nicht aus, um ans Klimaziel zu kommen.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash