VCÖ: Spritpreise in vielen Urlaubsländern höher als in Österreich - aber deutlich niedriger als im Vorjahr

VCÖ: Spritsparendes Mobilitätsverhalten schont Geldbörse und Umwelt

Grafik: Zapfhahn auf weißen Hintergrund, aus welchem ein Tropfen Treibstoff tropft

VCÖ (Wien, 23. Juni 2023) – Tanken ist heuer deutlich günstiger als im Vorjahr. Im Vorjahr war noch in 16 EU-Staaten für eine 50 Liter-Tankfüllung Diesel mehr als 100 Euro zu zahlen, heuer in keinem einzigen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vergleich zu etlichen Urlaubsländern ist das Tanken in Österreich günstiger: Diesel kostet in neun EU-Staaten mehr als in Österreich, für Eurosuper ist in 15 EU-Staaten mehr zu bezahlen als hierzulande. Die Mobilitätsorganisation VCÖ empfiehlt auf jeden Fall ein spritsparendes Mobilitätsverhalten, das schont die Urlaubskassa und reduziert die CO2-Emissionen.

Während vor einem Jahr noch in zahlreichen Staaten der EU Diesel und Benzin mehr als zwei Euro pro Liter kosteten, ist das heuer in keinem einzigen Land der Fall, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vergleich zu Ende Juni des Vorjahres kosten 50 Liter Eurosuper in Italien aktuell um zwölf Euro weniger, 50 Liter Diesel um 17 Euro weniger. In Kroatien sind es jeweils rund 20 Euro weniger.

Die Dieselpreise sind aktuell in Schweden, Finnland und im beliebtesten Reiseland der Österreicherinnen und Österreicher – Italien – am höchsten. Für 50 Liter Diesel sind in Italien mit rund 84 Euro um rund 8,50 Euro mehr zu zahlen als im Schnitt in Österreich, informiert der VCÖ. In Deutschland kostet eine 50-Liter Tankfüllung Diesel um rund fünf Euro mehr, in Griechenland um rund drei Euro. In der zweitbeliebtesten Urlaubsdestination Kroatien sind 50 Liter Diesel um rund 3,50 Euro günstiger als in Österreich. Niedriger ist der Preis für Diesel unter anderem auch in Polen, Slowenien, der Slowakei, Spanien und Tschechien.

Der Preis für Eurosuper ist in 15 EU-Staaten höher als in Österreich. Nach Dänemark und Finnland befindet sich mit Griechenland auch ein beliebtes Sommerreiseziel der Österreicherinnen und Österreicher unter den drei Staaten mit dem höchsten Preis. Für 50 Liter Eurosuper sind in Griechenland fast 94 Euro zu zahlen und damit um rund 15 Euro mehr als im Schnitt in Österreich, informiert der VCÖ. Auch in Frankreich ist um rund 15 Euro mehr zu zahlen, in Deutschland um rund 14 und in Italien um rund 13 Euro. Günstiger ist Eurosuper in Kroatien und unter anderem auch in Polen und Tschechien.

Wer die Urlaubsreise nicht mit Bahn, Bus oder Fahrrad macht, kann mit spritsparendem Fahrstil einiges an Geld sparen, auch dort, wo Spritpreise niedriger sind als in Österreich“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass man mit spritsparendem Fahrstil mit einer Tankfüllung deutlich weiter kommt. Einen großen Einfluss auf den Spritverbrauch hat das Tempo. Wer auf der Autobahn 110 statt 130 km/h fährt senkt den Verbrauch im Schnitt um 17 Prozent, bei Tempo 100 statt 130 sogar um 23 Prozent.

Neben dem Motto „Gleiten statt rasen“ ist vorausschauendes Fahren sehr wirksam, weil damit der Fuß früher vom Gaspedal genommen werden kann. Niedrigtourig verbraucht ein Auto ebenfalls weniger Sprit, deshalb rasch in den nächsthöheren Gang schalten. Wer versucht, mit weniger Gepäck zu reisen, kann sich eine Dachbox sparen, die aufgrund des Luftwiderstands ebenfalls den Verbrauch erhöht. Ein regelrechter Spritfresser kann die Klimaanlage sein. Wer sie zu kalt einstellt, treibt den Spritverbrauch in die Höhe.

Neben dem spritsparenden Fahrstil ist auch das Mobilitätsverhalten am Urlaubsort eine Möglichkeit, Spritkosten zu reduzieren. Kurze Strecken möglichst zu Fuß gehen. Manche Unterkünfte bieten kostenlos Fahrräder zum Ausleihen an. In manchen Regionen kann der Öffentliche Verkehr mit Tourismuskarten kostenlos oder ermäßigt benützt werden.

VCÖ: In vielen Urlaubsländern kostet Eurosuper mehr als in Österreich
(Preis für 50 Liter Tankfüllung Eurosuper - in Klammer Differenz zu Österreich)

Dänemark: 96,90 Euro (+18,35 Euro)

Finnland: 96,35 Euro (+17,80 Euro)

Griechenland: 93,70 Euro (+15,15 Euro)

Frankreich: 93,65 Euro (+15,10 Euro)

Deutschland: 92,85 Euro (+14,30 Euro)

Italien: 92,05 Euro (+13,50 Euro)

Niederlande: 91,45 Euro (+12,90 Euro)

Belgien: 85,65 Euro (+7,10 Euro)

Schweden: 85,20 Euro (+6,65 Euro)

Estland: 84,85 Euro (+6,30 Euro)

Portugal: 84,25 Euro (+5,70 Euro)

Irland: 80,30 Euro (+1,75 Euro)

Spanien: 79,85 Euro (+1,30 Euro)

Slowakei: 79,00 Euro (+0,45 Euro)

Lettland: 78,95 Euro (+0,40 Euro)

ÖSTERREICH: 78,55 Euro

Tschechische Republik: 78,05 Euro (-0,50 Euro)

Luxemburg: 78,05 Euro (-0,50 Euro)

Ungarn: 77,45 Euro (-1,10 Euro)

Litauen: 74,90 Euro (-3,65 Euro)

Polen: 72,90 Euro (-5,65 Euro)

Kroatien: 71,85 Euro (-6,70 Euro)

Slowenien: 71,60 Euro (-6,95 Euro)

Zypern: 68,95 Euro (-9,60 Euro)

Rumänien: 68,55 Euro (-10,00 Euro)

Malta: 67,00 Euro (-11,55 Euro)

Bulgarien: 64,70 Euro (-13,85 Euro)

 

Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2023

 

VCÖ: In Italien kostet Diesel mehr als in Österreich, in Kroatien weniger
(Preis für Tankfüllung 50 Liter Diesel – in Klammer Differenz zu Österreich)

Schweden: 94,35 Euro (+18,95 Euro)

Finnland: 89,75 Euro (+14,35 Euro)

Italien: 83,85 Euro (+8,45 Euro)

Frankreich: 83,80 Euro (+8,40 Euro)

Belgien: 83,60 Euro (+8,20 Euro)

Dänemark: 80,80 Euro (+5,40 Euro)

Deutschland: 80,30 Euro (+4,90 Euro)

Griechenland: 78,60 Euro (+3,20 Euro)

Niederlande: 76,30 Euro (+0,90 Euro)

ÖSTERREICH: 75,40 Euro

Estland: 74,85 Euro (-0,55 Euro)

Ungarn: 74,80 Euro (-0,60 Euro)

Irland: 74,45 Euro (-0,95 Euro)

Portugal: 74,10 Euro (-1,30 Euro)

Slowenien: 73,00 Euro (-2,40 Euro)

Kroatien: 71,85 Euro (-3,55 Euro)

Luxemburg: 71,70 Euro (-3,70 Euro)

Slowakei: 71,65 Euro (-3,75 Euro)

Spanien: 71,35 Euro (-4,05 Euro)

Lettland: 70,55 Euro (-4,85 Euro)

Zypern: 69,00 Euro (-6,40 Euro)

Polen: 68,40 Euro (-7,00 Euro)

Rumänien: 67,70 Euro (-7,70 Euro)

Tschechische Republik: 66,85 Euro (-8,55 Euro)

Litauen: 66,55 Euro (-8,85 Euro)

Bulgarien: 61,70 Euro (-13,70 Euro)

Malta: 60,50 Euro (-14,90 Euro)

 

Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2023

Zurück zur Übersicht

Keine Zeit verlieren: Warum ein Aus für neue Diesel-Lkw ab 2035 sinnvoll ist

Der Lkw-Verkehr ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Verkehrssystem. Trotz technologischen Fortschritts und effizienteren Motoren haben die Treibhausgas-Emissionen des Lkw-Verkehrs in der EU vom Jahr 1990 bis 2019 um ein knappes Drittel zugenommen. Zudem verursacht der Lkw-Verkehr mehr Erdöl-Importe: Im Jahr 2021 wurden 38 Prozent des EU-Dieselverbrauchs in Lkw-Motoren verbrannt. Bis zum Jahr 2050 rechnet die EU-Kommission mit einer weiteren Zunahme des Lkw-Verkehrs um 44 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Ein Teil der Lösung ist die rasche Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Die gute Nachricht: E-Lkw sind keine Utopie mehr.

Mehr dazu
Foto: Spencer Imbrock, unsplash

VCÖ: Österreich bei neuen E-Pkw im Europavergleich unter den Top 10

VCÖ (Wien, 30. November 2022) – Bereits drei Viertel der neuer neuzugelassenen Autos in Norwegen fahren ausschließlich mit Strom. Damit ist Norwegen Europas Spitzenreiter bei den E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Innerhalb der EU hat Schweden den höchsten E-Pkw-Anteil bei den Neuwagen mit 28 Prozent, Österreich liegt in der EU mit fast 15 Prozent an sechster Stelle. Elektro-Autos benötigen deutlich weniger Energie als Benzin- und Diesel-Pkw. Aber auch bei E-Pkw steigt der Verbrauch mit Gewicht und Motorstärke. Der VCÖ fordert daher auf EU-Ebene Gewichtsvorgaben für Hersteller. Zudem sollen Energiefresser keine Förderung erhalten, betont der VCÖ.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit