VCÖ: Starkregen nehmen zu – Verstärkte Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen im Straßenraum nötig

VCÖ: Versickerungsfähige Oberflächen für Parkplätze, mehr Bäume, Schwammstadtprinzip verstärkt umsetzen

VCÖ (Wien, 19. August 2024) – Aufgrund des Klimawandels kommt es zu mehr Extremwetterereignissen. Der Starkregen am vergangenen Samstag in Wien hat zu Überschwemmungen und großen Schäden geführt. Der VCÖ betont, dass es im Straßenraum verstärkte Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen braucht. Bäume und Grünflächen ermöglichen das Versickern von Wasser und leisten einen Beitrag, das Kanalsystem zu entlasten, um Überschwemmungen zu verhindern. Bei größeren Parkplätzen sind neben mehr Bäumen auch versickerungsfähige Oberflächen sehr wirksam, damit Böden Wasser aufnehmen können.

 

 

 

103 Liter Wasser pro Quadratmeter wurden am Samstag bei der Station Hohe Warte in Döbling gemessen. Der Regendurchschnitt für den gesamten August liegt in Wien bei lediglich 68 Liter pro Quadratmeter. Die Folgen des Starkregens am Samstag waren unter anderem Überflutungen von Straßen, Überschwemmungen von Unterführungen und massive Schäden.

„Mit der Erderhitzung nehmen nicht nur Hitzetage zu, sondern auch Starkregen. Asphaltflächen versiegeln den Boden und führen dazu, dass Wasser nicht im Boden versickern kann. Das kann, wie am Samstag, zur Überlastung des Kanalsystems und zu Überflutungen führen. Umso wichtiger ist es, auch im öffentlichen Straßenraum mehr Möglichkeiten zu schaffen, damit Wasser im Boden versickern kann“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Einen wichtigen Beitrag können Maßnahmen bei größeren Parkplätzen leisten, etwa bei Firmen, Freizeit- und Sporteinrichtungen, Supermärkten, Baumärkten oder Einkaufszentren, betont der VCÖ. Einerseits durch versickerungsfähige Oberflächen und andererseits, indem auf den Parkplätzen mehr Bäume gepflanzt werden. Diese nehmen bei Starkregen Wasser auf und sorgen gleichzeitig an heißen Tagen für mehr Schatten auf den Parkplätzen.

Auch im öffentlichen Straßenraum sind mehr Bäume zu pflanzen und zwar am besten nach dem Schwammstadtprinzip. Dabei bietet durchlässiger Grobkies im Straßenunterbau den Baumwurzeln mehr Platz und in den Hohlräumen saugt ein Substrat aus mineralischen und organischen Bestandteilen Regenwasser wie ein Schwamm auf. Damit kann bei Starkregen mehr Wasser versickern, gleichzeitig gibt es ausreichend Wasser für die Bäume an heißen Tagen und die Bäume kühlen die Umgebung. Jede Baustelle ist zu nutzen, um Entsiegelungsmaßnahmen zu prüfen und umzusetzen.

Straßen mit ausreichend Bäumen sorgen zudem auf Gehsteigen für Schatten. „Wenn Gehsteige in der prallen Sonne liegen, dann führt das dazu, dass gesundheitlich beeinträchtigte Menschen oder auch zahlreiche ältere Menschen wegen der Hitze dort nicht gehen können. Damit werden sie in ihrer Mobilität eingeschränkt“, macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky aufmerksam.

Zudem ist es wichtig, den Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren. In Wien ist der Verkehr der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen und für mehr als ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen der Bundeshauptstadt verantwortlich. „Maßnahmen, die dazu führen, dass in Wien mehr Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden, reduzieren den CO2-Ausstoß. Sowohl im Pendelverkehr vom Umland nach Wien als auch innerhalb Wiens ist das Potenzial, den Anteil umweltverträglicher Mobilität deutlich zu erhöhen, groß“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

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VCÖ: Kinder und ältere Menschen sind Spitzenreiter beim zu Fuß gehen

VCÖ (Wien, 15. Februar 2024) – Gehen ist die gesündeste, umweltfreundlichste und kostengünstigste Form der Mobilität, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Land Salzburg wird jeder 5. Alltagsweg zu Fuß zurückgelegt. Am höchsten ist der Anteil der zu Fuß gegangenen Wege bei Kindern sowie Seniorinnen und Senioren, macht der VCÖ aufmerksam. Regional betrachtet wird in der Landeshauptstadt Salzburg mehr gegangen als in den Bezirken, wo wiederum Pongau der Spitzenreiter ist. Gemeinden und Städte können durch ihre Verkehrs- und Ortsplanung es der Bevölkerung erleichtern, Alltagswege zu Fuß zurückzulegen, stellt der VCÖ fest.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Im Vorjahr wurden so viele SUV wie noch nie neuzugelassen - bereits fast jeder zweite Neuwagen ist ein SUV

VCÖ (Wien, 26. Jänner 2024) – Sowohl der Anteil als auch die Anzahl neuzugelassener SUV erreichten im Vorjahr in Österreich einen neuen Höchststand, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die meisten SUV und Geländewagen wurden in Wien neuzugelassen. In Wien Innere Stadt ist der SUV-Anteil höher als beispielsweise im Bezirk Kitzbühel, verdeutlicht die Mobilitätsorganisation VCÖ. Vier von zehn SUV sind Plug-In-Hybride oder E-Pkw. SUV haben einen höheren Energieverbrauch als vergleichbare herkömmliche Modelle. Der reale Verbrauch von Plug-In-Hybriden ist im Schnitt mehr als dreimal so hoch wie die Herstellerangaben, wie ein aktueller Bericht des Europäischen Rechnungshofs zeigt. Der VCÖ fordert verbesserte Vorgaben an die Hersteller, damit mehr sparsame Modelle auf den Markt kommen.

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Foto: Sarah Duit