VCÖ: Tarife fürs Parkpickerl nach Fahrzeuggröße und Stadtgebiet differenzieren

VCÖ: International setzen immer mehr Städte auf nach Größe gestaffelte Tarife

VCÖ (Wien, am 19. November 2025) – Die Mobilitätsorganisation VCÖ spricht sich dafür aus, die Tarife fürs Parkpickerl in Wien nach Größe und Stadtgebiet zu differenzieren. International setzen zunehmend mehr Städte beim Anwohnerparken auf nach Größe der Pkw gestaffelte Tarife. Zuletzt hat sich in Zürich die Mehrheit der Bevölkerung dafür ausgesprochen, die Tarife nach dem Gewicht der Fahrzeuge zu berechnen. Größere Pkw, wie beispielsweise Pick-ups oder große SUV, benötigen mehr Platz als Kleinwagen und stellen zudem für Fußgängerinnen und Fußgänger ein erhöhtes Risiko dar, bei Unfällen schwer verletzt zu werden, betont der VCÖ.

International nimmt die Zahl der Städte zu, die bei den Tarifen fürs Anwohnerparken die Größe oder das Gewicht des Autos beachten, wie eine VCÖ-Analyse zeigt. In Koblenz und Aachen beispielsweise richtet sich der Preis nach der Fläche des Autos (Länge mal Breite). In Aachen beträgt die Gebühr pro Quadratmeter 30 Euro pro Jahr. In Basel zahlen Autos ab 4,9 Meter Länge mit 492 Franken pro Jahr zweieinhalb Mal so viel wie kleine Autos bis 3,9 Meter Länge. In Zürich hat sich zuletzt die Bevölkerung dafür ausgesprochen, die Tarife fürs Anwohnerparken nach dem Gewicht zu berechnen. Ein 1.500 Kilogramm schweres Auto zahlt künftig umgerechnet 560 Euro für das „Parkpickerl“, ein 2.500 Kilogramm schweres Auto mit umgerechnet 935 Euro um zwei Drittel mehr. Zudem ist die Öffi-Jahreskarte mit umgerechnet 390 Euro günstiger als ein Jahr parken. Auch Paris hebt für schwere Autos höhere Gebühren ein.

Die Zunahme der Anzahl von größeren, breiteren Pkw verschärfen nicht nur die Platzprobleme im Straßenraum, sondern sind auch für die Verkehrssicherheit ein Problem. Für Fußgängerinnen und Fußgänger erhöht sich bei Unfällen das Risiko schwerer Verletzungen. Eine internationale Studie zeigt, dass bei Kindern das tödliche Unfallrisiko um 82 Prozent höher ist, wenn sie von einem großen SUV, Pick-up oder Klein-Transporter statt einem herkömmlichen Pkw angefahren werden, bei Kindern unter zehn Jahren sogar um 130 Prozent höher.

Zudem spricht sich der VCÖ dafür aus, die Tarife fürs Parken nach Stadtgebieten zu staffeln. In den zentraleren Bezirken soll Parken mehr kosten als in den Außenbezirken. Je weiter Autos stadteinwärts fahren, umso mehr Menschen werden durch Abgase und Lärm belastet. Zudem steigt der Wert der Flächen mit Innenstadtnähe. „International orientieren sich viele Städte an den marktüblichen höheren Preisen in Innenstädten und heben in den zentralen Bezirken höhere Preise fürs Parken ein“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Damit Parkgebühren nach Flächeninanspruchnahme oder Gewicht differenziert werden können, sind die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Der Vergleich von Wien mit Paris und auch Amsterdam zeigt zudem, dass die Tarifzonen der Parkpickerl in Wien teilweise zu groß sind. So ist die Donaustadt zweieinhalb Mal so groß wie die Bezirke 1 bis 9 zusammen. „Zu große Gültigkeitsbereiche führen zu mehr Verkehr innerhalb des Bezirks, was wiederum im Widerspruch zum Ziel der Stadt steht, den Autoverkehr zu reduzieren“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Wien möchte bis zum Jahr 2030 den Anteil der Autofahrten an der Mobilität von derzeit 25 Prozent auf 15 Prozent reduzieren.

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VCÖ: Im Vorjahr ist Zahl der tödlichen Motorradunfälle stark gestiegen – 82 Todesopfer

VCÖ (Wien, 10. Mai 2024) – Die Motorradsaison hat begonnen. Im Vorjahr ist die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer in Österreich von 55 im Jahr 2022 auf 82 gestiegen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Bei fast jedem zweiten tödlichen Motorradunfall war nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache. Das tödliche Unfallrisiko mit dem Motorrad ist um ein Vielfaches höher als mit dem Pkw. Neben verstärkten Verkehrssicherheitsmaßnahmen kann mit dem eigenen Fahrverhalten das Unfallrisiko reduziert werden: Gleiten statt rasen, keine riskanten Überholmanöver und mit voller Aufmerksamkeit fahren.

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VCÖ: Fast zwei Drittel der Verkehrsunfälle passieren im Ortsgebiet – mit mehr Tempo 30 Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten erhöhen

VCÖ (Wien, 17. April 2024) – In den ersten drei Quartalen des Vorjahres ereigneten sich 64 Prozent der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet, macht der VCÖ aufmerksam. Der Nationalrat behandelt heute die StVO-Novelle, die es den Gemeinden und Städten erleichtern wird, Tempo 30 umzusetzen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ sieht darin einen wichtigen Schritt zu mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für die Schwächsten im Verkehr. Mehr als 90 Prozent der Fußgängerunfälle ereignen sich im Ortsgebiet. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert die Zahl der Unfälle, rettet Menschenleben.

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