VCÖ: Von Wien gibt es die meisten Nachtzugverbindungen in der EU

VCÖ: Europa braucht mehr Nachtzugangebote und internationale Bahnverbindungen

VCÖ (Wien, 26. Mai 2024) – Wien ist die Nachtzug-Hauptstadt der EU, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. 16 Enddestinationen sind mit Nachtzügen von Wien aus sinnvoll erreichbar, so viele wie von keiner anderen EU-Hauptstadt aus. An zweiter Stelle folgt Bukarest mit zwölf vor Budapest und Paris mit jeweils elf. Zehn EU-Hauptstädte sind mit dem Nachtzug nicht erreichbar. Der VCÖ fordert mehr Nachtzugverbindungen in der EU und ein einfacheres Suchen und Buchen internationaler Bahnreisen in Europa.



Urlaubsreisen mit der Bahn werden bei Österreichs Bevölkerung immer beliebter. Mit 4,07 Millionen Urlaubsreisen mit der Bahn hat sich die Zahl in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, weist die Mobilitätsorganisation VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin. Ein Teil dieser Reisen wurde mit dem Nachtzug gemacht. „Von keiner EU-Hauptstadt aus gibt es so viele Nachtzugverbindungen wie von Wien“, informiert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. 16 Enddestinationen können von Wien mit dem Nachtzug sinnvoll erreicht werden. Dazu zählen unter anderem Amsterdam, Berlin, Brüssel, Hamburg, La Spezia, Paris, Rom, Zürich und in den Sommermonaten auch Split.

„Silber“ im  Nachtzug-Ranking geht an Bukarest mit zwölf verschiedenen Nachtzugverbindungen, „Bronze“ ex aequo an Budapest und Paris mit jeweils elf, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten von Traivelling, Back on Track und Bahnunternehmen zeigt. Es folgen Rom sowie ex aequo Berlin, Prag und Sofia.

„Nachtzug nach Lissabon“ ist der Titel eines Bestsellers (Fußnote 1), der derzeit aber leider nicht in die Realität umgesetzt werden kann. Es fährt kein Nachtzug von und nach Lissabon. Insgesamt zehn EU-Hauptstädte sind mit dem Nachtzug nicht erreichbar.

„Jede EU-Hauptstadt am europäischen Festland sollte im internationalen Reiseverkehr gut mit der Bahn erreichbar sein, auch mit dem Nachtzug. Von diesem Ziel ist die EU leider noch deutlich entfernt. Reisen mit der Bahn muss der Bevölkerung in Europa so einfach wie möglich gemacht werden. Dafür braucht es mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen und das Planen und Buchen der Reisen muss einfacher werden als heute“, sieht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky sowohl kommende EU-Kommission und künftiges EU-Parlament als auch die Mitgliedstaaten und Bahnunternehmen gefordert. „Europa braucht deutlich mehr Bahn, um die Verkehrsprobleme zu verringern und die Klimaziele erreichen zu können. Gleichzeitig braucht es bei den Bahnen mehr europäisches Handeln.“

1) Paul Mercier, Nachtzug nach Lissabon. Hanser, München 2004.

VCÖ: Von Wien aus gibt es die meisten Nachtzugverbindungen in der EU
(Anzahl verschiedener Enddestinationen, die von der jeweiligen Hauptstadt mit dem Nachtzug sinnvoll erreichbar sind)

Wien: 16 Nachtzugverbindungen
Bukarest: 12
Budapest: 11
Paris: 11
Rom: 8
Berlin: 7
Sofia: 7
Prag 7
Stockholm: 6
Warschau: 6
Bratislava: 5
Amsterdam: 4
Brüssel: 3
Helsinki: 3
Kopenhagen: 3
Ljubljana: 3
Zagreb: 3

Keine Nachtzugverbindungen gibt es von Athen, Dublin, La Valetta, Lissabon, Luxemburg, Madrid, Nikosia, Tallin, Riga, Vilnius.  

Quelle: Back on Track, Traivelling, VCÖ 2024

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Klimaschädliche Emissionen des Flugverkehrs in Österreich im Vorjahr um 50 Prozent gestiegen

VCÖ (Wien, 10. Mai 2023) – Die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs in Österreich sind im Vorjahr um 640.000 Tonnen auf rund 1,9 Millionen Tonnen gestiegen, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Die Treibhausgas-Emissionen des Flugverkehrs lagen im Vorjahr noch um ein Drittel unter dem Höchstwert im Vor-Pandemiejahr 2019. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind verstärkte Maßnahmen gegen die steigenden Emissionen des Flugverkehrs nötig, betont der VCÖ. Europa braucht mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen, die Steuerbefreiung von Kerosin ist endlich abzuschaffen. Unternehmen sind gefordert, Geschäftsflüge zu vermeiden, etwa durch Videokonferenzen und die verstärkte Nutzung der Bahn.

Mehr dazu

Ladekorridore für E-Lkw im hochrangigen Straßennetz

Entlang der europäischen Autobahnen und Schnellstraßen entsteht ein Netz von Schnellladestationen für E-Lkw. Spätestens im Jahr 2030 sollen Lkw im hochrangigen Straßennetz der EU mindestens alle 60 Kilometer eine Möglichkeit zum Schnellladen vorfinden. Ein erster sogenannter Ladekorridor für schwere Lkw ist in Deutschland zwischen Dortmund und dem rund 300 Kilometer entfernten Schwegenheim inzwischen in Betrieb. An derzeit sechs Autohöfen des deutschen Mineralölkonzerns Aral können Lkw an einer 300 Watt-Ladesäule laden. Während einer der gesetzlich vorgeschriebenen 45-minütigen Pausen für die Lenker und Lenkerinnen ist so eine Zwischenladung für weitere 200 Kilometer möglich. Noch im Laufe des Jahres 2023 wird der Ladekorridor mit zwei weiteren Standorten verdichtet.

Mehr dazu