VCÖ zu Parking-Day: Große Pkw-Parkplätze bei Supermärkten und Einkaufszentren entsiegeln

VCÖ: Im öffentlichen Raum Platz für mehr Bäume und Grünflächen schaffen

VCÖ (Wien, 14. September 2023) – Österreichs Pkw nebeneinander geparkt würden eine Fläche von rund 6.500 Hektar benötigen, das entspricht der Fläche von 10.800 Fußballfeldern, verdeutlicht die Mobilitätsorganisation VCÖ anlässlich des morgigen internationalen Parking Days. Gerade in Städten und Gemeinden braucht es angesichts der zunehmenden Erderhitzung im öffentlichen Raum mehr Bäume und Grünflächen. Parkplätze bei Supermärkten, Baumärkten und Einkaufszentren heizen durch die großen Asphaltflächen an heißen Tagen die Umgebung zusätzlich auf. Der VCÖ fordert verstärkte Entsiegelung dieser Parkplätze, indem Asphalt durch versickerungsfähige Oberflächen ersetzt werden.

Der Parking Day, der international jährlich am dritten Freitag im September stattfindet, macht den großen Flächenverbrauch durch abgestellte Pkw bewusst. Denn Pkw benötigen gemessen an den transportierten Personen nicht nur beim Fahren viel Platz, sondern auch beim Abstellen. Gerade in den Städten ist Platz im Öffentlichen Raum knapp. „Mit einer einzigen Straßenbahnfahrt sind im Frühverkehr leicht 100 Personen unterwegs. Würden die 100 Fahrgäste mit dem Auto fahren, würden sie beim aktuellen Besetzungsgrad von 1,14 Personen pro Pkw 88 Autos benötigen“, verdeutlicht VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Und während die Straßenbahn weiter fährt, um Fahrgäste ans Ziel zu bringen, würden die 88 Pkw Platz zum Parken benötigen. Stehend aneinander gereiht ergeben 88 Pkw eine rund 500 Meter lange Autokolonne und benötigen eine Fläche von über 1.000 Quadratmetern.

Der Parking Day zeigt auch auf, wie Pkw-Parkplätze anders genutzt werden können, etwa begrünt mit Sitzbänken für Anrainerinnen und Anrainer als Grätzeltreffpunkt. „Gerade in dicht verbauten Städten ist Platz im Öffentlichen Raum knapp und sehr wertvoll. Und gerade die Städte brauchen angesichts der zunehmenden Erderhitzung mehr schattenspendende Bäume, mehr kühlendes Grün im öffentlichen Raum“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Wesentlich sind aus Sicht des VCÖ aber auch Maßnahmen bei den großen Parkplätzen, etwa bei Supermärkten, Baumärkten oder Einkaufszentren. Diese sind derzeit in der Regel Asphaltwüsten, die sich an heißen Tagen stark aufheizen. Und diese Hitze strahlt ab. Für die umliegend wohnende Bevölkerung bedeutet das, dass die Hitzebelastung zusätzlich steigt. Und auch bei Starkregen, die durch den Klimawandel in den kommenden Jahren ebenfalls zunehmen werden, können die großen Asphaltflächen Probleme bereiten: Das Wasser kann nicht versickern, was bei Starkregen zur Überlastung der Kanalisation führen kann. Der VCÖ fordert daher, dass große Parkplätze so weit wie möglich entsiegelt werden und die Asphaltflächen sukzessive durch versickerungsfähige Oberflächen ersetzt werden. Während bei asphaltierten Flächen kein Wasser versickern kann, können bei festem Kiesbelag immerhin 40 Prozent des Wassers versickern und bei Rasengittersteinen sogar 85 Prozent. Wasser, das im Boden versickert, verdunstet an heißen Tagen und kühlt dadurch die Umgebung ab.

Darüber hinaus sind abhängig von der Große der Parkplätze schattenspendende Bäume zu pflanzen. Damit wird das Mikroklima verbessert und für die Autos gibt es mehr Schatten.

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VCÖ: Jeder 3. im Vorjahr tödlich verunglückte Fußgänger war älter als 80 Jahre

VCÖ (Wien, 7. Jänner 2024) – 49 Fußgängerinnen und Fußgänger wurden im Vorjahr in Österreich bei Verkehrsunfällen getötet und damit gleich viele wie im Jahr 2022, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Die größte Opfergruppe waren Seniorinnen und Senioren. Jedes dritte Todesopfer war älter als 80 Jahre, jedes zweite Todesopfer älter als 65 Jahre, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Drei Viertel der tödlichen Fußgängerunfälle passierten im Ortsgebiet. Der VCÖ fordert Maßnahmen für ein seniorengerechtes und fehlertolerantes Verkehrssystem mit mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet.

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VCÖ-Studie: Mit steigender Anzahl der Zugverbindungen sinkt in den regionalen Zentren die Anzahl der Pkw

VCÖ (Wien, 22. November 2023) – Ein gutes Bahnangebot erspart vielen Haushalten auch in regionalen Zentren den Besitz eines Autos oder zumindest eines Zweitwagens, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. In regionalen Zentren, wo es weniger als 50 Zughalte pro Tag gibt, kommen auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 557 private Pkw, in den regionalen Zentren mit mehr als 100 Zughalte täglich sind es mit 491 deutlich weniger. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert die Umsetzung einer flächendeckenden Mobilitätsgarantie bis zum Jahr 2030.

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Foto: Sarah Duit