VCÖ zu Zielnetz: Ausbau und Modernisierung der Schiene in Regionen und Ballungsräumen zügig umsetzen

VCÖ: Klimaziele nur mit verstärkter Verlagerung von der Straße auf die Schiene erreichbar

VCÖ (Wien, 25. Jänner 2024) - Der Anteil der Schiene ist sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, um einerseits die Verkehrsbelastung insbesondere in den Ballungsräumen zu reduzieren und andererseits die Klimaziele erreichen zu können. Der heute präsentierte Plan für das Zielnetz 2040 ist daher rasch in konkrete Maßnahmen umzusetzen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Positiv sieht der VCÖ, dass neben der Verbesserung internationaler Verbindungen ein Fokus auf die Verbesserung des Mobilitätsangebots in den Regionen und in den Ballungsräumen gelegt wird.

"Eine langfristige Planung ist in der Schieneninfrastruktur unverzichtbar. Im Positiven ist das in der Schweiz zu sehen, wo bereits seit vier Jahrzehnten die Schieneninfrastruktur konsequent und mit klaren Zielsetzungen ausgebaut wird. Die Schweiz ist damit seit langem die Benchmark für den Bahnverkehr in Europa. Was passiert, wenn langfristige Planung versäumt und die Schieneninfrastruktur vernachlässigt wird, ist nun in Deutschland zu sehen", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky zum heute präsentierten Zielnetz 2040 fest.

Die geplanten Verbesserungen im Regionalverkehr sind aus Sicht des VCÖ unverzichtbar, damit auch die Bevölkerung in den Ballungsräumen mehr Freiheit in der Verkehrsmittelwahl bekommt und unabhängiger vom Autobesitz wird. Wesentlich dabei ist, dass die Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr mit einer verkehrssparenden Siedlungsentwicklung, der Stärkung der Nahversorgung und einem Ende der Zersiedelung einhergeht. "Wichtig ist, dass nun die notwendigen Schritte folgen, damit den Plänen auch konkrete Maßnahmen folgen", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Das gilt auch für die Ballungsräume, die auch künftig an Wohnbevölkerung und Arbeitsplätzen stark zulegen werden. Für den Ballungsraum Wien ist daher der S-Bahnring rasch auf Schiene zu bringen.

Positiv sieht der VCÖ die Verbesserungen der internationalen Verbindungen. "Wenn die grenzüberschreitenden Verbindungen verbessert und beschleunigt werden, steigen mehr Menschen vom Flugzeug auf die Bahn um, was die Klimabilanz stark verbessert", weist VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky auf die Daten des Umweltbundesamts hin. Pro Personenkilometer verursacht das Flugzeug bei Distanzen unter 1.000 Kilometer mit durchschnittlich 384 Gramm 29 Mal so viel CO2 wie die  Bahn. Durch die neue Innkreisbahn zwischen Wels und dem Innviertel kann die Fahrzeit auf der Strecke Wien - München von derzeit vier auf zweieinhalb Stunden reduziert werden.

Die stärkere Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene ist neben der Klimabilanz auch wichtig, um die Straßen zu entlasten. Ein klassischer 4-achsiger 40 Tonnen Transit Lkw nutzt die Straße so stark ab wie 60.000 Pkw.

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Radverkehr nimmt in Wien weiter zu – Infrastruktur rasch ausbauen und verbessern

VCÖ (Wien, 26. Jänner 2022) – Immer mehr Wienerinnen und Wiener treten fleißig in die Pedale, wie die heute von der Stadt Wien veröffentlichten Daten zeigen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 wurden um 13 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass angesichts des zunehmenden Bewegungsmangels Radfahren im Alltag eine ideale Möglichkeit ist, um auf eine gesunde Portion regelmäßige Bewegung zu kommen. Wichtig ist, dass die Rad-Infrastruktur rasch ausgebaut und verbessert wird.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ-Bahntest: Die Hälfte der Bahnfahrgäste hat Autofahrten auf die Bahn verlagert

VCÖ (Wien, 5. Jänner 2022) – Was bewegt zum Umstieg vom Auto auf die Bahn? Das hat der VCÖ beim aktuellen VCÖ-Bahntest erhoben. Die Hälfte der österreichweit in den Zügen von sieben Bahnunternehmen befragten über 8.800 Fahrgästen fährt heute Strecken mit dem Zug, die früher mit dem Auto gefahren wurden. Die wichtigsten Beweggründe: Kürzere Fahrzeit und verbessertes Angebot der Bahn. Acht von zehn Fahrgästen gaben an, dass sie noch Autofahrten auf die Bahn verlagern könnten, wenn die Gesamtreisezeit inklusive der Anschlüsse verkürzt wird. Der VCÖ fordert ein dichteres Öffi-Netz mit häufigeren Verbindungen und ein verbessertes Angebot für die erste und letzte Meile in den Regionen.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit