VCÖ-Fachveranstaltung: Wie können die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs reduziert werden?

Durch den hohen Erdölverbrauch befeuert der Verkehr nicht nur die Erderhitzung, sondern auch die Abhängigkeit von Energie-Importen. Das aktuelle Verkehrssystem ist teuer sowohl für die Haushalte als auch für die Gesamtgesellschaft, es ist klimaschädlich und auch sozial ungerecht. Wie hoch sind die ökologischen und sozialen Kosten des Verkehrs? Mit welchen Maßnahmen können die gesellschaftlichen Kosten reduziert werden? Diese und weitere Fragen wurden bei der VCÖ-Fachdiskussion erörtert.

Österreichs Verkehrssystem verursacht hohe ökologische und soziale Kosten. Insgesamt betragen die externen Kosten des Verkehrs jährlich rund 19 Milliarden Euro, allein der Pkw-Verkehr ist für über 12,5 Milliarden Euro verantwortlich. Externe Kosten sind nicht im Preis enthalten, werden nicht vom Verursachenden bezahlt, sondern auf die Allgemeinheit abgewälzt. Das sind beispielsweise Umweltschäden durch CO2 oder Bodenversiegelung oder Gesundheitsschäden durch Abgase, Lärm und Unfälle. Die gesellschaftlichen Kosten können deutlich reduziert werden, wenn mehr Alltagswege statt mit dem Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bei kürzeren Strecken mit Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden.

Die Präsentationen der zwei Fachvorträge stehen hier als Download zur Verfügung:

Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft):Die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs in Österreich“ (0,9 MB)

Stefan Gössling (Linnaeus University - School of Business and Economics): „Externe Kosten sichtbar machen: Vollkosten der Auto-Nutzung und Internalisierung durch CO2-Bepreisung“ (0,5 MB)

Hier können Sie die Fachvorträge aller Vortragenden nachsehen und nachhören

Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft): Die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs in Österreich

 

Stefan Gössling (Linnaeus University - School of Business and Economics): Externe Kosten sichtbar machen: Vollkosten der Auto-Nutzung und Internalisierung durch CO2-Bepreisung

 

In der anschließenden Diskussion mit Ökonomin Angela Köppl (Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO), Stefan Gössling (Lund University), Johannes Margreiter (Nationalratsabgeordneter NEOS) und Michael Schwendinger (VCÖ – Mobilität mit Zukunft) wurden unter anderem Maßnahmen diskutiert, wie die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs reduziert werden können.

Hier können Sie die Diskussion nachsehen und nachhören
 

Weiterführende Informationen:

Der VCÖ setzt sich als gemeinwohlorientierte Organisation für eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität ein. Sie können die Arbeit des VCÖ für eine Mobilität mit Zukunft hier unterstützen.

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Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das Thema Energieabhängigkeit schlagartig weit nach oben auf die politische Agenda gebracht. Zu Recht, denn die derzeitige Import-Abhängigkeit von fossiler Energie ist mehrfach problematisch: als unkalkulierbarer Kostentreiber für Privathaushalte sowie als Unsicherheitsfaktor für die politische und wirtschaftliche Stabilität Österreichs. Mehr als 90 Prozent des importierten Rohöls stammen aus Kasachstan, Libyen, Irak, Russland und Jemen – allesamt keine Horte von Stabilität, Demokratie und Menschenrechten. Mit 81 Prozent wird der Großteil des Rohöls im Verkehr verbrannt – wo demnach der größte Handlungsbedarf besteht.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

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VCÖ (Wien, 4. Juni 2022) – Österreichs Verkehrssystem verursacht hohe ökologische und soziale Kosten. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen VCÖ-Studie im Vorfeld des Weltumwelttags. Insgesamt verursacht der Verkehr jährlich rund 19 Milliarden Euro an externen Kosten, allein der Pkw-Verkehr ist für über 12,5 Milliarden Euro verantwortlich. Durch die Verlagerung von Autofahrten auf öffentliche Verkehrsmittel können die gesellschaftlichen Kosten deutlich reduziert werden. Noch stärker gehen die Kosten zurück, wenn Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt werden. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer. Der VCÖ fordert den verstärkten Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots und der Rad-Infrastruktur sowie eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten.

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Foto: Sarah Duit