VCÖ-Fachveranstaltung: Zukünftige Herausforderungen für die Verkehrsinfrastruktur

Österreichs Straßennetz ist mehr als 128.000 Kilometer lang. Mit 14,5 Metern pro Kopf hat Österreich ein um zwei Drittel längeres Straßennetz als die Schweiz. Bei der VCÖ-Fachveranstaltung am 12. März 2025 wiesen Expertinnen und Experten darauf hin, dass aufgrund des Alters der Straßen, Brücken und Tunnel die Sanierungskosten für Bund, Länder und Gemeinden in den kommenden Jahren stark steigen werden. Zusätzlich nehmen die Reparaturkosten durch Klimaschäden stark zu.

Die Präsentationen der Fachvorträge stehen hier als Download zur Verfügung:

Hier können Sie die Fachvorträge aller Vortragenden nachsehen und nachhören

Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft): Zukünftige Herausforderungen für die Verkehrsinfrastruktur

Birgit Bednar-Friedl (Uni Graz): Klimawandelrisiken für die Verkehrsinfrastruktur

 
 

Markus Hoffmann (Hoffmann Consult): Lebens- und Sanierungszyklen der Straßeninfrastruktur

 
 

Markus Loidolt (TU Graz): Zukünftige Herausforderungen für die Schieneninfrastruktur

 

Thomas Hug (urbanista.ch): Bewertung von Kosten und Nutzen von Straßeninfrastrukturprojekten am Beispiel Schweiz

 

Die abschließende Diskussion mit Judith Engel (Vorständin ÖBB Infrastruktur AG), Simone Berg (Asfinag), Franz Greil (Arbeiterkammer Wien) und Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft) können Sie hier als Video-Mitschnitt nachhören und nachsehen.

Hier können Sie die Diskussion nachsehen und nachhören
 

Birgit Bednar-Friedl (Uni Graz): "Starkregen und Überschwemmungen nehmen mit dem fortschreitenden Klimawandel zu. Gepaart mit zunehmender Versiegelung erhöht dies die Risiken für das Verkehrssystem. Eine effektive Anpassung des Verkehrssystems kombiniert den Objektschutz mit einem systemischen Ansatz, der auch Unternehmen und Verkehrsteilnehmer miteinbezieht."

Markus Hoffmann (Hoffmann Consult): "Das Straßennetz trägt den Hauptanteil des Verkehrsaufkommens und ist in Österreich weitgehend fertig gebaut. Es ermöglicht eine rasche Erreichbarkeit der Daseinsgrundfunktion, eine effiziente Produktion und Transport von Gütern
und hat dadurch eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Die Herausforderung für die Zukunft ist eine nachhaltige,
effiziente Sicherung des Bestandes durch rechtzeitige Sanierung, Verlängerung der Lebenszyklen, Recycling und Nutzung
nachhaltiger Materialien sowie Bauweisen, um seine Sicherheit und Verfügbarkeit auch in Zukunft zu gewährleisten.“

Markus Loidolt (TU Graz): "Die Eisenbahninfrastruktur steht seit jeher unter dem Einfluss von Naturgewalten, doch der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich. Diese müssen durch technische Anpassungen und strategisches Risikomanagement adressiert werden."

Thomas Hug (urbanista.ch): "Verkehrsplanung ohne Kosten-Nutzen-Analyse ist wie Navigation ohne Kompass – man landet selten am Ziel. Doch leider zeigen auch die besten Instrumente manchmal in die falsche Richtung."

Judith Engel (Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG): "Jährlich werden rund drei Milliarden Euro in Bahninfrastruktur investiert – davon profitieren Bahnreisende, die Wirtschaft sowie in weiterer Folge das Klima. Unser langfristiges Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Systems Bahn bis 2040 zu verdoppeln. Das stellt uns vor die Herausforderung, das große Bauprogramm im Sinne unserer Kundinnen und Kunden mit so wenig Betriebseinschränkungen wie möglich umzusetzen. Daran arbeiten wir mit voller Kraft – unter anderem mit innovativen Baumethoden, einer präventiven Instandhaltung oder der Digitalisierung im Anlagemanagement und im Betrieb. Diese Bestrebungen gelten weiterhin, stehen aber gegebenenfalls unter Anpassung an die hinkünftigen finanziellen Rahmenbedingungen."

Diese VCÖ-Fachveranstaltung wurde in Kooperation mit dem Arbeiterkammer (AK) durchgeführt.

Der VCÖ setzt sich als gemeinwohlorientierte Organisation für eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität ein. Sie können die Arbeit des VCÖ für eine Mobilität mit Zukunft hier unterstützen.

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