VCÖ-Fachveranstaltung: Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen

Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung in Österreich leben in peripheren Bezirken. In dünner besiedelten Regionen ein gutes öffentliches Verkehrsangebot für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, ist eine große Herausforderung. Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit der Öffentliche Verkehr in den Regionen erfolgreich sein kann? Welche Hürden und Hindernisse bestehen heute? Welche Formen des Öffentlichen Verkehrs sind für Regionen besonders geeignet? Welche Good-Practice-Beispiele gibt es in Österreich und international? Diese und weitere Fragen wurden in der VCÖ-Online-Fachveranstaltung "Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen" am 28. November 2024 diskutiert.

Die Präsentation des Fachvortrags steht hier als Download zur Verfügung:

Hier können Sie den Fachvortag nachsehen und nachhören

Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft): Ergebnisse der VCÖ-Fachpersonenbefragung „Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen“

 

Die abschließende Diskussion mit Eva Hackl (Regionalmanagerin ÖBB-Personenverkehr), Christian Hillbrand (Geschäftsführer Verkehrsverbund Vorarlberg), Madeleine Rohrer (Abgeordnete zum Südtiroler Landtag), Alexander Schierhuber (Geschäftsführer Verkehrsverbund Ost-Region VOR), Cornelia Zankl (Salzburg Research) und Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft) können Sie hier als Video-Mitschnitt nachhören und nachsehen.

Hier können Sie die Diskussion nachsehen und nachhören
 

VOR-Geschäftsführer Alexander Schierhuber: „Die Stärkung der Regionalbahnen, der Ausbau der Infrastruktur und der digitalen Angebote sind zentrale Maßnahmen, um den Öffentlichen Verkehr in Niederösterreich für alle Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver zu gestalten. Damit schaffen wir eine zukunftsweisende Mobilität, die sowohl Wirtschaft als auch Lebensqualität in den Regionen fördert.“

Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Vorarlberg: „Vorarlberg hat nach der Bundeshauptstadt Wien den zweitbesten öffentlichen Verkehr Österreichs. Eine der Herausforderungen dabei ist es, die Chancengleichheit zwischen Nutzerinnen und Nutzern im Ballungsraum und solchen in den Talschaften zu wahren. In den ländlichen Regionen sind neben einem definierten ÖPNV-Grundangebot zusätzlich oftmals kreative Lösungen notwendig, um eine echte Alternative zum eigenen Auto zu bieten. Dies geht von on-demand-Angeboten bis hin zu Mobilitätsverknüpfungen für die letzte Meile.

Eva Hackl (Regionalmanagerin ÖBB-Personenverkehr AG): „Sowohl am Weg in die Arbeit oder in der Freizeit: Bahn fahren boomt. Unser Regional- und S-Bahn-Angebot wird immer beliebter. Daher investieren wir kräftig in neue Züge, um den Komfort weiter zu steigern. Mit guten Lösungen für die erste und letzte Meile, enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Unternehmen, Schulen und Freizeiteinrichtungen schaffen wir künftig noch bessere Bedingungen.“

Cornelia Zankl (Salzburg Research): „Wir bei Salzburg Research forschen seit dem Jahr 2016 auch zu automatisierten Shuttles als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs, vor allem in ländlichen Regionen. ES hat sich gezeigt, dass autonome Fahrzeuge einen entscheidenden Beitrag zur Erschließung der sogenannten ersten bzw. letzten Meile in ländlichen Regionen leisten können. Aber insbesondere die technische Robustheit der Fahrzeuge und ihre verlässliche Einsatzfähigkeit müssen weiter optimiert werden, bevor ein breiter Einsatz möglich ist.“

Madeleine Rohrer (Abgeordnete zum Südtiroler Landtag): „Eine starke öffentliche Mobilität in den Regionen ist der Schlüssel zu lebenswerten Gemeinden. Er verbindet Menschen, stärkt den Klimaschutz und schafft Chancengleichheit – genau das, was wir für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik brauchen.“

Michael Schwendinger (VCÖ – Mobilität mit Zukunft): „Dass in den Regionen die Abhängigkeit vom Auto oft groß ist, ist kein Naturgesetz, sondern die Folge von politischen Maßnahmen, nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch im Wohnbau und der gewerblichen Siedlungsentwicklung. Es ist höchste Zeit, dass auch die Bevölkerung in den Regionen durch ein flächendeckendes Öffi-Angebot mehr Freiheit in der Verkehrsmittelwahl bekommt.“

Diese VCÖ-Fachveranstaltung wurde in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) durchgeführt

Der VCÖ setzt sich als gemeinwohlorientierte Organisation für eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität ein. Sie können die Arbeit des VCÖ für eine Mobilität mit Zukunft hier unterstützen.

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VCÖ und Stadträtin Sima: Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ (Wien, 10. April 2024) - Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Wien steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

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Wien, am 28. März 2024 – Osterzeit ist Reisezeit. Das bedeutet auch eine besondere Gefahr für Hasen und andere Wildtiere: Jährlich werden in Österreich mehr als 17.000 Hasen von Kraftfahrzeugen niedergefahren und getötet. Darauf machen VCÖ und WWF jetzt aufmerksam. Insgesamt wurden zuletzt pro Jahr mehr als 70.000 Wildtiere zum Opfer des Straßenverkehrs, wie die von der Statistik Austria erfassten Meldungen an die Bezirkshauptmannschaften zeigen. VCÖ und WWF kritisieren angesichts dieser Zahlen den starken Bodenverbrauch in Österreich. In den letzten zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Insgesamt gibt es heute bereits 128.300 Kilometer an Straßen in Österreich.  VCÖ und WWF fordern daher eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung. Zentraler Bestandteil hierbei ist ein Bodenschutzgesetz, in dem insbesondere eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch festgelegt wird.

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