VCÖ-Veranstaltung: Güterverkehr auf Klimakurs bringen

Verursachergerechte Preise unverzichtbar um Güterverkehr auf Klimakurs zu bringen

Mit den derzeit existierenden Maßnahmen im Güterverkehr können die europäischen und österreichischen Klimaziele nicht erreicht werden, waren sich Fachleute aus der Schweiz, Deutschland und Österreich bei einer virtuellen VCÖ-Diskussion am 13. November 2020 einig.

Der Güterverkehr in Österreich hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Wettbewerbsverzerrungen, Lohn- und Sozialdumping und mangelnde Internalisierung externer Kosten begünstigen, dass diese Zuwächse überwiegend auf der Straße passieren, betont Michael Schwendinger vom VCÖ. Die mangelnde Einbeziehung externer Kosten führt zu einer Preisverzerrung zu Lasten der klimafreundlichen Schiene.

Und das, obwohl sich klimaverträglicher Güterverkehr für die Wirtschaft, Politik und die Allgemeinheit rechnet, betonen der Schweizer Experte Markus Maibach von INFRAS und die deutsche Expertin Helen Lückge von Climonomics. Die Internalisierung der externen Kosten mit Hilfe einer CO2-Bepreisung zur Aufhebung von Wettbewerbsverzerrungen, zusätzlich notwendige Lenkungsmaßnahmen sowie Investitionen in (digitale) Infrastruktur und Technologieförderung müssen künftig gemeinsam wirken, um gewünschte Transformationsprozesse voranzutreiben. Das ambitionierte Vorhaben lautet Klimaneutralität bis 2040, macht auch Alessandra Angelini vom Umweltbundesamt aufmerksam.

In der virtuellen Podiumsdiskussion mit Clemens Först (Vorstandssprecher Rail Cargo Group), Herbert Kasser (Generalsekretär Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Sylvia Leodolter (Arbeiterkammer Wien, Abteilung Umwelt und Verkehr), Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft), Hannes Wanzenböck (RWA Raiffeisen Ware Austria AG, CTO Chief Trading Officer, Landwirtschaftliche Erzeugnisse) und Elisabeth Werner (Europäische Kommission, DG Move, Landverkehr) wurde deutlich, dass das Ziel der Klimaneutralität durch Erarbeitung und Umsetzung eines geeigneten Instrumentenmix und eine verursachergerechte Bepreisung grundsätzlich erreicht werden kann.

Kommendes Jahr 2021 ist das „Europäische Jahr der Schiene“ und bietet einen idealen Rahmen, um die suboptimale Ausgangslage der Bahn abzuschaffen und ein effizientes und klimaverträgliches Gesamtsystem unterschiedlicher Verkehrsträger zu etablieren.

 

Dokumente zum Download (PDF):

Weiterführende Informationen:

Der VCÖ führte diese Veranstaltung durch in Kooperation mit

     

Zurück zur Übersicht

Pilotprojekt für konduktives Laden von E-Taxis

Das Projekt eTaxi Austria beschäftigt sich mit dem Umstieg der Taxiflotten auf E-Pkw. Besonderer Fokus liegt hier bei den Lademöglichkeiten. Um das Laden der Taxis zu vereinfachen, soll eine automatisierte konduktive Ladetechnologie zum Einsatz kommen. Dieses Ladesystem besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem Lade-Pad, das im Boden des Taxistandplatzes eingelassen wird, und auch problemlos überrollt werden kann sowie einem Lade-Konnektor am Unterboden des Fahrzeuges.

Mehr dazu

VCÖ: Über den Brenner fahren dreimal so viele Lkw wie über alle Schweizer Alpenpässe zusammen

VCÖ (Wien, 21. April 2023) – Über den Brenner nahm der Lkw-Verkehr im Vorjahr auf ein neues Allzeithoch zu, während über die Schweizer Alpenpässe die Lkw-Belastung abnahm, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Laut aktuellen Daten der Schweiz rollten 790.000 Sattelzüge über alle Schweizer Alpenübergänge, über den Brenner waren es mit 2,48 Millionen dreimal so viele. Neben dem von den drei Landeshauptmännern Tirols, Südtirols und Bayerns kürzlich vorgeschlagenen Slot-System braucht es weitere Maßnahmen in Österreich und auf EU-Ebene, um die Lkw-Belastung zu reduzieren, betont der VCÖ.

Mehr dazu
Autobahn, auf welcher sehr viele Autos und Lkws zu sehen sind