VCÖ-Magazin 2020-02 Klimaverträgliches Reisen zum Standard machen

Aufgrund der Covid-19-Pandemie kam das Reisen fast zum Erliegen. Beim vorsichtig zu erfolgenden Neustart muss nun die Chance genutzt werden, den zahlreichen negativen Seiteneffekten des herkömmlichen Reiseverhaltens klimaverträglich gegenzusteuern.

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Öfter, für kürzere Zeit, weiter weg – so lässt sich die Entwicklung des Reiseverhaltens in den vergangenen 20 Jahren zusammenfassen. Tourismus durch ständiges Wachstum zu Massentourismus zu maximieren, hat zahlreiche negative Seiteneffekte generiert. So haben sich etwa die verkehrsbedingten Emissionen aus dem Tourismus weltweit vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2019 fast verdoppelt. Viele Flüge in Europa sind in Bahndistanzen. Um innereuropäische Flugreisen auf die Schiene zu verlagern, muss die Wettbewerbsverzerrung zwischen Bahn und Flug beendet werden. Denn im Flugverkehr wird weder Kerosinsteuer, noch Mehrwertsteuer auf internationale Flugtickets eingehoben. Eine CO2-Bepreisung wie in der Schweiz oder in Schweden ist ein weiterer wichtiger Schritt. Österreichs Anti-Dumping-Regelung für Flugtickets ist beispielgebend für die anderen Staaten Europas. Um Reisen umwelt- und klimaverträglicher zu machen, braucht es Rahmenbedingungen, die Mensch, Natur und Klima schützen. Die CO2-Emissionen des Reisens zu senken, muss ein zentrales Ziel der Klimapolitik Österreichs und der EU sein – die aktuelle Regierung Österreichs möchte Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 erreichen. Wer in Österreich Urlaub macht, sucht vor allem schöne Landschaften. Klima und Landschaftsschutz in Verbindung mit nachhaltigen Mobilitätsstrategien ist in Österreich besonders wichtig.

Flächendeckend Mobilität anbieten

Das Buchen des Urlaubs und der dafür möglichen klimaverträglichen Mobilität mit Bus, Bahn, Bahnhof-Shuttles, Ruf- und Wanderbussen oder E-Car- und E-BikeSharing-Angeboten müssen zusammenwachsen, in der Wahrnehmung der Gäste und der Tourismusbetriebe sowie im digitalen Informationsangebot. Die „Alpine Pearls“, 21 Urlaubsorte, in denen den Gästen eine Mobilitätsgarantie ohne Auto geboten wird, machen es bereits vor. Touristisch und für Alltagswege auch von der lokalen Bevölkerung nutzbare Angebote des Öffentlichen Verkehrs und Radfahrinfrastruktur, verankern die klimaverträgliche Mobilität auch in der Region.

Aus der Praxis und Forschung

Heidi Keller - Reisen bedeutet, sich auf Fremdes einzulassen

Katharina Helfert - Reiseinformationen staatenübergreifend verbinden

Bente Grimm - Touristikunternehmer und Mobilitätsanbietende sollten an einem Strang ziehen

Nina Sahdeva - Wir werden skeptischer sein gegenüber massentouristischen Angeboten

Stefan Gössling - es ist klar, dass der Flugverkehr schrumpfen wird

Andreas Reiter - Die nahe Zukunft gehört dem Balances Tourism

Mit dem Nachtzug in den Urlaub

Mit Bus und Bahn Nähe entdecken

Genuss statt Gedränge

Wer im Urlaub radelt, tut es auch im Alltag

Ingrid Thurner - Schon im Gilgamesch Epos wurde gereist

Geld für Klimaschutz - von Ulla Rasmussen VCÖ-Verkehrspolitik

Land der Berge - von Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Willi Nowak - Blick zurück aus der Zukunft "Traumhaft schöne Reisen"

VCÖ-World-Café "Arbeitswege auf Klimakurs bringen"

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Entsiegelung und Begrünung sind zentrale Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Sie helfen bei Hitze und Starkregen. Das zeigen Beispiele aus internationalen Metropolen ebenso wie jene aus großen und kleinen Städten in Österreich.

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VCÖ zum Weltumwelttag: Verkehr ist in Österreich weiterhin ein großes Umweltproblem

VCÖ (Wien, 4. Juni 2025) – Die gute Nachricht zum Welt-Umwelttag: Die Emissionen des Verkehrs sind in den vergangenen 20 Jahren deutlich gesunken. Die schlechte Nachricht: Der Verkehr ist nach wie vor ein großes Umweltproblem, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. So ist der Verkehr der größte Verursacher von Stickoxid- und Blei-Emissionen sowie für 43 Prozent der versiegelten Fläche und für 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um Mobilität und Gütertransport umweltverträglicher und damit auch gesünder zu machen.

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Foto: Reinhard Oehner