VCÖ-Magazin 2021-04 Öffentlicher Verkehr bringt vielfachen Nutzen

Durch die Klimakrise werden in Zukunft bei Mobilitätsentscheidungen neben Kosten und Zeit auch die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit wichtiger. Der Öffentliche Verkehr bietet einen enormen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen und zum Klimaschutz.

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Die Bahn verursacht mit knapp 13 Gramm CO2 -Äquivalenten pro Personenkilometer um den Faktor 17 geringere Emissionen als der Pkw und um den Faktor 31 geringere Emissionen als der Flugverkehr. Auch der Linienbus ist mit fast 60 Gramm CO2 -Äquivalenten pro Personenkilometer deutlich klimaverträglicher als der Pkw. Die Klimaziele – Klimaneutralität in Österreich im Jahr 2040 – sind nur erreichbar, wenn es zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten kommt. Das ist in größerem Stil erst möglich, wenn die einzelne Person beim Verkehrsmittel Wahlfreiheit hat, unabhängig vom eigenen Autobesitz. Eine solche selbstbestimmte, leistbare Mobilität entsteht durch ein attraktives Grundangebot an qualitativ hochwertigen öffentlich zugänglichen Verkehrsmitteln, vielfältigen Mobilitätsoptionen, durchgängigen Mobilitätsketten und kurzen Gesamtreisezeiten.

Klimaticket schafft Grundlage

Die Verkehrspolitik des Bundes zielt darauf ab, die Nutzung eines ganzheitlichen öffentlichen Verkehrsangebots zu einem attraktiven Grundpreis zu ermöglichen. Mit der Einführung des Klimatickets wurde eine Grundlage geschaffen. Die in Österreich lebenden Menschen wollen mehr Schiene. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage von Market im Auftrag des VCÖ. 57 Prozent wollen, dass das Schienennetz für den Nah- und Regionalverkehr sehr stark ausgebaut wird, weitere 32 Prozent ziemlich stark. Mit dem Angebot an regionalen Bahnverbindungen sind 41 Prozent unzufrieden, 39 Prozent möchten eine bessere Abstimmung der Busse und Züge. Dafür sind gute Rahmenbedingungen zu schaffen, beispielsweise durch hochwertige Infrastrukturen wie Bahntrassen und die Umgestaltung von Bahnhöfen zu Mobilitätsknoten. Ein wichtiger Anreiz für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist fiskalpolitisch im Rahmen der Fortführung der ökosozialen Steuerreform zu setzen. Etwa durch Ökologisierung des Pendelpauschales und durch steuerliche Erleichterungen für Unternehmen mit umweltverträglichem betrieblichen Mobilitätsmanagement.

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Kommentare

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VCÖ (Wien, 25. Jänner 2024) - Der Anteil der Schiene ist sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, um einerseits die Verkehrsbelastung insbesondere in den Ballungsräumen zu reduzieren und andererseits die Klimaziele erreichen zu können. Der heute präsentierte Plan für das Zielnetz 2040 ist daher rasch in konkrete Maßnahmen umzusetzen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Positiv sieht der VCÖ, dass neben der Verbesserung internationaler Verbindungen ein Fokus auf die Verbesserung des Mobilitätsangebots in den Regionen und in den Ballungsräumen gelegt wird.

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VCÖ zu Treibhausgasbilanz: Verkehr ist einziger Sektor mit höheren Emissionen als im Jahr 1990

VCÖ (Wien, 16. Jänner 2024) – Die CO2-Emissionen des Verkehrs waren laut heute veröffentlichter Daten des Umweltbundesamts im Jahr 2022 mit 20,6 Millionen Tonnen um eine Million Tonnen niedriger als im Jahr 2021. Aber der Verkehr ist der einzige Sektor, der mehr Treibhausgase verursachte als im Jahr 1990, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Der VCÖ weist darauf hin, dass mehr Klimaschutz den Spritverbrauch und damit auch die Spritkosten deutlich reduziert.

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