VCÖ-Magazin 2024-03 Verkehrsberuhigung schafft lebendige Orte

Vielfacher Nutzen für die gesamte Bevölkerung: Verkehrsberuhigung erhöht die Lebensqualität, sie fördert die aktive, gesunde und selbständige Mobilität aller Altersgruppen, belebt Orte und Innenstädte und rettet nicht zuletzt Menschenleben.

VCÖ-Magazin als PDF

Ob Paris oder Bad Hofgastein, Oslo oder Gföhl – Verkehrsberuhigung ist längst europaweit erfolgreich, um die Lebensqualität in Großstädten und kleinen Gemeinden zu erhöhen. Tempo-30-Zonen, Schul- und Wohnstraßen oder Begegnungs- und Fußgängerzonen reduzieren Menge und Geschwindigkeit des Autoverkehrs und schaffen mehr Raum für aktive Mobilität. Sorgten früher zu Schulbeginn „Elterntaxis“ vor der Volksschule in Bad Hofgastein für Chaos, Lärm, Abgase und gefährliche Situationen, kommen die Kinder seit Einrichtung einer Schulstraße, das heißt einer temporären Fußgängerzone, vermehrt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Scooter zur Schule. Elterntaxis spielen nur mehr eine untergeordnete Rolle. Und wenn, bleiben sie nicht mehr direkt vor der Schule stehen. Ein Teil des Schulwegs wird also von allen Kindern aktiv zurückgelegt. Reduzierte Geschwindigkeit und mehr Platz für aktive Mobilität helfen auch älteren Menschen. Sie haben oft eine eingeschränkte Mobilität und Rektionsfähigkeit und kommen deshalb mit den hohen Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs nicht gut zurecht. In verkehrsberuhigten Bereichen bewegen sie sich sicher und häufiger auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad – was wiederum positive gesundheitliche Effekte hat.

Verkehrssicherheit steigt

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass jene Personen am meisten von Verkehrsberuhigung profitieren, die in einem autozentrierten Mobilitätssystem benachteiligt sind, etwa Kinder oder ältere Menschen. Verkehrsberuhigung ist aber dennoch keine Klientelpolitik für bestimmte Personengruppen, sondern kommt allen Bevölkerungsgruppen zugute. Die Lebensqualität steigt in verkehrsberuhigten Zonen und sie beleben den Handel, da Einkaufsstraßen und Gastronomiebetriebe in ruhigerer, angenehmer Atmosphäre besser frequentiert werden. Und es steigt vor allem auch die Verkehrssicherheit: Um zwei Drittel sind die Unfälle mit Personenschaden in der Mariahilfer Straße in Wien zurückgegangen, seit die Begegnungszone eingerichtet wurde. In Oslo kamen im Jahr 2019 erstmals keine Gehenden und Radfahrenden bei Verkehrsunfällen ums Leben, ebenso im Jahr 2023 – ein Ziel, das auch in anderen Städten erreichbar ist.

Foto einer Begegnungszone

Immer mehr Gemeinden setzen auf Verkehrsberuhigung

weiterlesen

Foto der verkehrsberuhigten Zinzendorfgasse in Graz

Höhere Lebensqualität in Städten

weiterlesen

Kind läuft auf verkehrsberuhigter Straße

Raum für Jung und Alt

weiterlesen

Foto der Altstadt von Oslo

Verkehrsberuhigung ist  international erfolgreich

weiterlesen

Isolde Charim Foto (c) Daniel Novotny

Isolde Charim - direkt gefragt

weiterlesen


Katharina Jaschinsky Foto (c) privat

Katharina Jaschinsky - Verkehrsberuhigung ist am Schulweg besonders wichtig

weiterlesen

Foto eines Radwegs vor einer Schule und Kinder beim Radkurs

VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2024 - die ausgezeichneten Projekte

weiterlesen

Foto Cover FS Versiegelung Foto (c) iStock_com_Bim

Flächenverbrauch des Verkehrs und Bodenversiegelung reduzieren

weiterlesen


Aus Praxis und Forschung

Juliane Stark Foto (c) cacy

Juliane Stark - Der öffentliche Raum wird attraktiver und vielfältiger nutzbar

weiterlesen

Daniela Haluza Foto (c) Meduni Wien

Daniela Haluza - Verkehrsberuhigung verbessert die Lebensqualität in urbanen Gebieten

weiterlesen

Elias Grinzinger Foto (c) Privat

Elias Grinzinger - Verkehrsberuhigung ist Mobilitätsbelebung in Stadt und Land

weiterlesen

Elke Schimmel Foto (c) Bert Witteveen

Elke Schimmel - Großzügig bemessene Flächen sind wichtig für Gehen und Radfahren

weiterlesen


Zurück zur Übersicht

VCÖ: Zahl der Schulwegunfälle im Vorjahr gestiegen – jetzt mit Schulanfängern Schulweg üben

VCÖ (Wien, 17. August 2023) – In zweieinhalb Wochen beginnt in Ostösterreich wieder die Schule. Im Vorjahr gab es in Österreich 418 Schulwegunfälle, um 62 mehr als im Jahr 2021, als es teilweise noch Homeschooling gab, aber um 92 weniger als im Vor-Coronajahr 2019, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu üben. Zudem ist für die Kinder mehr Verkehrsberuhigung in den Städten und Gemeinden wichtig.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ: An Hitzetagen gab es im Vorjahr um fast ein Fünftel mehr Verkehrsunfälle

VCÖ (Wien, 7. Juli 2023) – Die Temperaturen klettern in Österreich wieder über 30 Grad Celsius. An Hitzetagen steigt das Unfallrisiko, warnt die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Vorjahr gab es zwischen Mai und September an Hitzetagen laut Statistik Austria im Schnitt um 18 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden als an Tagen mit weniger als 30 Grad Celsius, im Jahr 2021 sogar um 25 Prozent mehr. Hitze belastet den Körper, die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Für die Mobilität heißt das: Wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Bei Autofahrten langsamer fahren, volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen, nicht telefonieren, bei längeren Fahrten häufiger Pause machen.

Mehr dazu