Gesellschaftliche Vielfalt im Verkehrssystem

Die Planung von Mobilitätsangeboten und Infrastruktur orientiert sich meist an einer fiktiven durchschnittlichen Person, die weitgehend einem gesunden Mann mit klassischen Vollzeit-Arbeitszeiten entspricht. Dabei sind die Ansprüche an die Mobilität genauso vielfältig wie die Gesellschaft, wie diese VCÖ-Publikation mit Daten, Fakten und konkreten Beispielen zeigt.

So unterscheiden sich Bedürfnisse je nach Lebensabschnitt. Sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für ältere Personen spielt ein an sie angepasstes öffentliches Verkehrsangebot eine besonders große Rolle für die Selbständigkeit. Menschen mit körperlichen, psychischen oder kognitiven Behinderungen haben ihrerseits spezielle Ansprüche an die Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr ebenso wie im öffentlichen Raum. Das gilt auch für Migrantinnen und Migranten sowie Angehörige von sexuellen oder religiösen Minderheiten, die besondere Ansprüche an ihre persönliche Sicherheit stellen. Frauen – die sehr oft Kinder und andere Angehörige versorgen müssen und auch deshalb öfter Teilzeit arbeiten – haben meist komplexere Wegketten als Männer. Darauf nimmt der in Städten hauptsächlich sternförmig zwischen Zentrum und Rändern organisierte Öffentliche Verkehr aber ebenso zu wenig Rücksicht wie die in ländlicheren Regionen außerhalb der Stoßzeiten ausgedünnten Fahrpläne.

Die Planung für eine sozial gerechte und zukunftsfähige Mobilität orientiert sich an den vielfältigen Bedürfnissen und eröffnet so mehr Menschen Chancen, anstatt sie auszuschließen. Folgen der Öffentliche Verkehr und die Gestaltung des öffentlichen Raums Designs, die für alle Menschen funktionieren, profitieren alle Nutzerinnen und Nutzer. Barrierefreiheit ist für eine wachsende Anzahl von Menschen essenziell, für viele Menschen hilfreich und für alle komfortabel.

Wien 2022, 32 Seiten, 30,-- Euro

ISBN 978-3-903265-14-1

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Gesundheit mit Parkour fürs Gehen fördern

Mit dem Projekt „Kwiek“ wurden in den Niederlanden und Belgien 80 Bewegungsrouten speziell für ältere Menschen geschaffen. Ziel ist es, Spaziergänge mit einfachen Übungen für Kraft, Balance und Beweglichkeit zu verbinden.

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VCÖ: Im Vorjahr weniger Schulwegunfälle und kein tödlicher Schulwegunfall

VCÖ (Wien, 19. August 2025) – In rund eineinhalb Wochen beginnt in Ostösterreich wieder die Schule. Im Vorjahr ist die Zahl der Schulwegunfälle erfreulicherweise um sieben Prozent zurückgegangen, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Und es gab das erste Mal seit dem Jahr 2020 keinen tödlichen Verkehrsunfall am Schulweg. Aber bei 419 Schulwegunfällen wurden 451 Kinder verletzt. Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben. Vor allem bei Schulanfängern ist es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren und in den Ferien öfters  gemeinsam zurückzulegen. Der Schulweg ist für Kinder eine wichtige Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung zu kommen.  

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Drei Kinder mit Schultasche auf dem Schulweg, welche von hinten gezeigt werden und einen Gehsteig entlang gehen.