Güterverkehr auf Klimakurs bringen

Angesichts der Klimakrise steht der Güterverkehr vor großen Herausforderungen. Der Güterverkehr hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen – vor allem auf der Straße. Damit verbunden sind hohe Umweltbelastungen und externe Kosten, die die Gesellschaft zu tragen hat. Der Güterverkehr verursacht in Österreich rund ein Drittel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen – was mittlerweile mehr ausmacht als die gesamten CO2-Emissionen des Gebäudesektors. Eine Reduktion des Güterverkehrs ist dringend notwendig. Wie der Transport von Gütern klimaverträglicher werden kann, beschreibt die VCÖ-Publikation „Güterverkehr auf Klimakurs bringen“. Welche technologischen Innovationen können Güterverkehr am besten vermeiden, verlagern oder verbessern? Welche strategischen, organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen unterstützen eine klimaverträglichere und sozial gerechtere Entwicklung in der Transportbranche?

Die VCÖ-Publikation stellt Beispiele für innovativen Güterverkehr vor und zeigt Ansatzpunkte für nachhaltigeren Gütertransport. Die Digitalisierung und Automatisierung kann auch die Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene beschleunigen. Ein Infrastrukturausbau der Bahn und das Bedienen von Anschlussbahnen in der Fläche sind zusätzlich notwendig. Durch synchromodale Logistik des Physical Internet können Fahrten besser gebündelt und Leerfahrten vermieden werden. Um bis zum Jahr 2050 auch im Güterverkehr klimaneutral zu sein, hat ein Wettlauf neuer Antriebstechnologien und Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge begonnen, wobei nur mit E-Lkw weitreichende klimawirksame Effekte erreichbar sind. Die Batterie-Technologie von schweren Nutzfahrzeugen sowie Oberleitungs-Lkw sind bereits weit entwickelt. In Ballungsräumen werden Waren durch Kurier-, Expressund Paketdienste mit E-Flotten und Transport-Fahrräder über City- und Mikro-Hubs effizienter verteilt. Durch Vermeidung von Retouren kann auch beim Konsumverhalten bei Online-Käufen angesetzt werden. Rechtliche Rahmenbedingungen und Kontrollen, die Sozialdumping verhindern, eine EU-weite flächendeckende, kilometerabhängige Lkw-Maut, die Internalisierung externe Kosten und ein Ende der Dieselprivilegien durchsetzen, würden zu mehr Kostenwahrheit zwischen Straßen- und Schienengüterverkehr betragen.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte dieser VCÖ-Publikation finden Sie im VCÖ-Factsheet "Güterverkehr auf Klimakurs bringen"

Wien 2020, 40 Seiten, 30,-- Euro

ISBN 978-3-903265-06-6

Publikation im Downloadbereich kostenlos herunterladen

Zurück zur Übersicht

VCÖ begrüßt Verkehrsberuhigung und Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße

VCÖ (Wien, 8. November 2023) – Die Äußere Mariahilfer Straße wird neu gestaltet und verkehrsberuhigt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft begrüßt die geplanten breiteren Gehwege, den baulich getrennten Radweg und die eigenen Gleiskörper für die Straßenbahnen. Dass es mehr Bäume und mehr kühlendes Grün geben wird ist nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Erderhitzung essentiell, betont der VCÖ.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

Was braucht es für fairen und klimagerechten Transitverkehr?

Der Lkw-Transit ist bereits für 36 Prozent des Transportaufwandes in Österreich verantwortlich und ist allein seit dem Jahr 2015 um ein Drittel gestiegen. So hoch der Anteil des Lkw-Transits auch ist, fast zwei Drittel des Lkw-Transportaufwands sind Inlands-, Quell- oder Zielverkehre. Österreich muss bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Für den Güterverkehr, dessen CO2-Emissionen sich seit dem Jahr 1990 mehr als verdoppelt haben, braucht es rasch eine Trendumkehr. Ein weiter wie bisher reicht nicht aus, um ans Klimaziel zu kommen.

Mehr dazu
Foto: Spencer Imbrock, unsplash