Infrastrukturen für die Verkehrswende

Die VCÖ-Publikation widmet sich dem Thema des Aus-, Um- und Rückbaus von Verkehrsinfrastrukturen für eine klimafitte Zukunft. Rund 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen Österreichs verursacht der Verkehr. Infrastrukturen benötigen lange Zeiträume vom Beginn der Planung über die Errichtung bis zu ihrer Nutzung. Damit Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein kann, ist heute in Infrastrukturen für klimaverträgliche Mobilität, wie Öffentlicher Verkehr, Radfahren und Gehen sowie in die Energieinfrastruktur für E-Mobilität zu investieren. S-Bahn-, Straßenbahn-, O-Bus- oder E-Bus-Linien sind auszubauen. Ein dichtes Radverkehrsnetz innerorts wie auf Freilandstrecken und mit Anbindung zu Bahnhöfen oder Haltestellen ist eine kosteneffiziente Maßnahme, um eine klimaverträgliche Verkehrsmittelwahl zu fördern.

In Österreich sind 96 Prozent der Verkehrsflächen Straßen und Pkw-Stellplätze. Der Ausbau des Straßennetzes führt zu mehr Zersiedelung, mehr Zersiedelung führt zu mehr Straßen. Ein Teufelskreis. In der Klimakrise sind Verkehrsflächen und Siedlungsgebiete verstärkt extremen Wetterereignissen wie Hitze oder Starkregen ausgesetzt. Internationale Beispiele in der Publikation zeigen, dass der Rückbau städtischer Highways zur Entsiegelung und die Umnutzung von Straßenverkehrsflächen zu einem wichtigen Thema geworden ist.

Um Personen- wie Güterverkehr verstärkt auf die Schiene zu bringen, ist in Europa das Bahnnetz rasch zu erweitern. Auch im Öffentlichen Verkehr und im Gütertransport ist die Umstellung auf batterie-elektrische Flotten voranzutreiben. Selbst bei E-Lkw und E-Bussen liegt die Herausforderung nicht mehr bei der Reichweite der Fahrzeuge, sondern beim Zugang zu öffentlichen Ladepunkten und im Ausbau von erneuerbaren Energien.

Wien 2021, 40 Seiten, 30,-- Euro

ISBN 978-3-903265-11-0

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst im VCÖ-Factsheet "Ausbau der Infrastruktur auf Klimakurs bringen"

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Wo macht der Einsatz von E-Fuels Sinn und wo nicht?

E-Fuels sind aus Wasserstoff, CO2 und Strom produzierte synthetische Kraftstoffe. Diese können theoretisch mit einem hohen Energieeinsatz aus erneuerbaren Quellen nachhaltig hergestellt werden. Das Problem ist allerdings, dass der Einsatz von E-Fuels aufgrund des umfassenden Herstellungsprozess und dem Einsatz im Verbrennungsmotor mit nur etwa 14 Prozent Wirkungsgrad sehr ineffizient ist und trotzdem vor Ort schädliche Stoffe wie Stickstoffdioxid bei der Verbrennung austreten. E-Fuels sollten daher nur dort eingesetzt werden, wo keine Alternative zur Verfügung steht.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

VCÖ: Verkehr ist vor allem wegen Reifenabrieb größter Verursacher von Mikroplastik

VCÖ (Wien, 31. Jänner 2024) – Der Verkehr ist der größte Verursacher von Mikroplastik, wie eine deutsche Studie zeigt. Der Abrieb von Reifen ist - unabhängig davon, ob Verbrennungs- oder Elektromotor - für große Mengen an Mikroplastik-Emissionen verantwortlich, macht die Mobilitätorganisation VCÖ aufmerksam. Mit Gewicht und Tempo nehmen die Abrieb-Emissionen zu. Der VCÖ fordert EU-Vorgaben zur Herstellung abriebarmer Reifen und für die Herstellung schlankerer Fahrzeugmodelle. Auch niedrigeres Tempolimit trägt zur Reduktion der Emissionen durch Reifen- und Bremsabrieb bei.

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Foto: Sarah Duit