Unter "Aktiver Mobilität" verstehen wir jene Fortbewegungsmethoden, bei denen körperliche Aktivität eine Rolle spielt: Gehen, Radfahren, Rollern und ähnliche.
Aktive Mobilität hat viele Vorteile: Sie fördert die körperliche Aktivität und kann somit zu einer verbesserten Gesundheit beitragen. Sie ist umweltverträglicher und nachhaltiger, da sie keinen direkten Ausstoß von Schadstoffen oder Treibhausgasen und wenig Lärm verursacht. Aktive Mobilität entlastet das Verkehrssystem und verbraucht wenig Platz. Dazu kommt, dass aktive Mobilität inklusiv ist, denn sie bietet auch Kindern, Jugendlichen, älteren Personen oder Menschen ohne Führerschein leistbare Mobilitätschancen.
VCÖ (Wien, 1. August 2025) – Im Vorjahr gab es österreichweit keinen einzigen tödlichen E-Bike-Unfall auf einem Radweg oder anderen Radverkehrsanlagen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Alle 20 tödlichen E-Bike-Unfälle passierten auf den herkömmlichen Straßen, jedes zweite Todesopfer trug einen Radhelm. Fehlende und mangelhafte Rad-Infrastruktur sind ein großes Sicherheitsrisiko. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher verstärkte Investitionen in den Ausbau und die Verbesserung der Rad-Infrastruktur. Als kurzfristig umsetzbare Maßnahme ist mit niedrigerem Tempolimit die Sicherheit zu erhöhen.
VCÖ (Wien, 29. Juli 2025) – Die Zahl der Schutzweg-Unfälle ist weiterhin sehr hoch. Im Vorjahr wurden in Österreich 972 Fußgängerinnen und Fußgänger am Schutzweg angefahren und verletzt, elf davon tödlich. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt: Zehn der elf Todesopfer waren älter als 65 Jahre. Alle tödlichen Schutzwegunfälle passierten auf Straßen mit einem Tempolimit von 50 km/h oder höher. Der VCÖ fordert mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet sowie Bewusstseinskampagnen für erhöhte Aufmerksamkeit vor Schutzwegen.
Die Radinfrastruktur ist eine der wichtigsten Voraussetzungen fürs Radfahren. Baulich getrennte Radwege und niedriges Tempo reduzieren das Unfallrisiko. Radfahren ist gesund und positiv für die Volkswirtschaft. Jeder ins Radfahren investierte Euro bringt einen Nutzen von fünf Euro.
Gehen und Radfahren bringen zahlreiche volkswirtschaftlich positive Effekte. Die lokale Wirtschaft wird belebt, Geschäfte profitieren und Fahrradindustrie sowie Fahrradhandel stellen einen eigenen erfolgreichen Wirtschaftssektor.
Das Land Niederösterreich hat im Zeitraum 2020 bis 2024 eine gemeindeübergreifende, regionale Radverkehrsplanung erstellt. So wurde in 37 Potenzialregionen mit Unterstützung von externen Planungsbüros und gemeinsam mit den 190 involvierten Gemeinden ein „Radbasisnetz Niederösterreich“ erarbeitet.
Die Sendlinger Straße in München wurde von einer autodominierten Straße in eine autofreie Fußgängerzone umgewandelt, um die Aufenthaltsqualität und das Einkaufsangebot zu verbessern. Nach einer erfolgreichen Testphase folgten im Jahr 2017 Umbaumaßnahmen: Parkflächen wurden reduziert und Bäume gepflanzt, die Barrierefreiheit wurde verbessert und Stadtmobiliar wurde aufgestellt.
Städte und Gemeinden in Österreich stehen unter erheblichem finanziellen Druck. Gleichzeitig wächst der Bedarf an sicherer Infrastruktur für aktive Mobilität, insbesondere auch fürs Radfahren. Es braucht Maßnahmen, die schnell, günstig und wirksam sind. Tempo 30 erfüllt diese Voraussetzungen: Es erhöht die Verkehrssicherheit, fördert die Mobilität zu Fuß und mit dem Fahrrad, senkt Unfallkosten und Gesundheitsbelastungen und lässt sich rasch und günstig umsetzen.
Im Jahr 2023 starben in Österreich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit 108 Menschen, um 29 Prozent mehr als im Jahr davor. Je schneller gefahren wird, desto länger ist der Anhalteweg und desto höher sind Unfallrisiko und Schwere der Unfälle. Niedrigere Geschwindigkeiten sind eine zentrale Maßnahme, um die Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr zu reduzieren. Das bloße Aufstellen von Schildern mit niedrigeren Tempolimits alleine erhöht die Verkehrssicherheit allerdings noch nicht – es braucht auch Maßnahmen, die die Einhaltung der Tempolimits sicherstellen.
Frauen legen komplexere und mehr Wege auf einer Strecke zurück. Sie sind umweltfreundlicher unterwegs und nutzen vermehrt Öffentliche Verkehrsmittel sowie aktive Mobilitätsformen. Jedoch wird im männlich dominierten Mobilitätssektor nach wie vor zu wenig auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Über die notwendigen Schritte zur Mobilitätswende, sowie über die Rolle der weibliche Mobilität diskutierten auf Einladung von ÖBB und VCÖ unter der Moderation von Karin Bauer sieben Frauen, die in führenden Positionen im Mobilitätssektor tätig sind.