Kein anderer Sektor in Österreich benötigt so viel Energie wie der Verkehr. Ein Drittel von Österreichs Energiebedarf „frisst“ der Verkehr, davon wiederum 90 Prozent der Kfz-Verkehr. Und dieser ist fast zur Gänze, nämlich zu 92 Prozent, von Erdöl abhängig. Kfz-Motoren verbrennen 75 Prozent des gesamten verbrauchten Erdöls in Österreich.
Zur Erreichung der Klimaziele muss der Verkehr so schnell und so effizient wie möglich auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das kann nur aus der Kombination von Verkehr vermeiden, verlagern und verbessern gelingen. Neben der Reduktion des Verkehrsaufwands spielen die Verlagerung von Autofahrten auf den Öffentlichen Verkehr und das (Elektro-)Fahrrad sowie von Lkw-Fracht und Kurzstreckenflügen auf die Schiene eine große Rolle.
VCÖ (Wien, 21. August 2025) – Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt vor den negativen Auswirkungen einer Helmpflicht fürs Fahren mit Elektrofahrrädern und E-Scootern. Damit würden Unfallopfer automatisch Teilschuld bei Unfällen bekommen, sobald sie keinen Helm tragen, sogar dann, wenn sie von einem Raser oder Alkolenker niedergefahren werden. Eine Helmpflicht würde zudem das Ende von E-Bike- und E-Scooter-Sharing bedeuten und damit das Mobilitätsangebot für die Bevölkerung verringern. Vor allem aber gibt es deutlich wirksamere Maßnahmen, um die Sicherheit für das Fahren mit Elektrofahrrädern und mit E-Scootern zu erhöhen, betont der VCÖ. Neben einer Bewusstseinskampagne für das Helmtragen, ist vor allem die Infrastruktur für den Radverkehr rasch und deutlich zu verbessern.
VCÖ (Wien, 1. August 2025) – Im Vorjahr gab es österreichweit keinen einzigen tödlichen E-Bike-Unfall auf einem Radweg oder anderen Radverkehrsanlagen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Alle 20 tödlichen E-Bike-Unfälle passierten auf den herkömmlichen Straßen, jedes zweite Todesopfer trug einen Radhelm. Fehlende und mangelhafte Rad-Infrastruktur sind ein großes Sicherheitsrisiko. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher verstärkte Investitionen in den Ausbau und die Verbesserung der Rad-Infrastruktur. Als kurzfristig umsetzbare Maßnahme ist mit niedrigerem Tempolimit die Sicherheit zu erhöhen.
In Stavanger, Norwegen, fährt seit dem Jahr 2022 erstmals in Europa ein autonomer Bus im herkömmlichen Linienbetrieb. Dabei fährt der elektrische Bus mit Platz für 50 Fahrgäste durch das Stadtzentrum und auch durch einen Tunnel. Auf einer vier Kilometer langen vorprogrammierten Strecke fährt er als regulärer Teil des Straßenverkehrs.
Im Jahr 2020 hat Frankreich als erstes EU-Land einen gesetzlichen Rahmen für Retrofitting geschaffen. Hersteller von Umrüstsätzen müssen diese anhand eines umgebauten Prototyps genehmigen lassen und spezielle Einbaubetriebe für den Umbau schulen.
Seit vielen Jahren findet sich in unterschiedlichen politischen Strategiepapieren völlig zu Recht das Ziel, den Radverkehrsanteil zu erhöhen – die aktuelle Bundesregierung will ihn verdoppeln. Elektro-Fahrräder sind dabei längst in der Alltagsmobilität angekommen und haben das Potenzial, mehr Menschen für mehr und auch weitere Wege auf das Fahrrad zu bringen. Mit Verweis auf die Verkehrssicherheit wird derzeit in Österreich über eine Helmpflicht auf Radwegen diskutiert. Das ist zwar gut gemeint, wäre aber ein verkehrspolitisches Eigentor.
Im Jahr 2024 wurde die sogenannte „Verordnung über die Wiederherstellung der Natur“ auf europäischer Ebene beschlossen. Dieses Gesetz ist eine Chance, die Klimaresilienz in Österreich zu erhöhen, aber auch die aktive Mobilität und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu stärken.
Der Verkehr ist Österreichs größter Energiefresser, wie eine aktuelle VCÖ-Publikation zeigt. Der Verkehr hat von allen Sektoren den höchsten Energiebedarf, weist im Vergleich zum Jahr 1990 die größte Zunahme des Verbrauchs auf und ist massiv von - großteils importiertem - Erdöl abhängig. Gleichzeitig kann schon mit heute zur Verfügung stehenden Maßnahmen der Energiebedarf des Verkehrs deutlich reduziert werden, wie die VCÖ-Fachkonferenz am 13. April 2023 zeigte. Neben der Reduktion des Verkehrsaufwands und der Verlagerung auf energiesparende Mobilitätsformen ist auch der Einsatz von effizienten Antrieben zentral.
Der Güterverkehr hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen – vor allem auf der Straße. Damit verbunden sind hohe Umweltbelastungen und externe Kosten für die Gesellschaft. Es gilt, den Güterverkehr durch eine Verlagerung auf die Schiene auf Klimakurs zu bringen. Welche Maßnahmen braucht es dafür? Welche Herausforderungen ergeben sich? An welchen Good-Practice-Beispielen können wir uns orientieren? Diese und weitere Fragen wurden gemeinsam mit internationalen Fachleuten im Rahmen einer VCÖ-Online-Veranstaltung beleuchtet.