Flugverkehr

Der Flugverkehr hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und ist im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln besonders klimaschädlich. Außerdem verursacht er eine hohe Lärmbelastung mit beachtlichen Gesundheitseinwirkungen. Dennoch wird Flugverkehr in der EU und in Österreich stark subventioniert. Etwa durch eine fehlende Besteuerung des Flugtreibstoffs Kerosin. Im internationalen Flugverkehr wird auch keine Mehrwertsteuer eingehoben, weder auf Flugtickets noch auf Flughafengebühren.

Um die Erderhitzung bremsen zu können, ist der Flugverkehr auf ein ökologisch verträgliches Maß zu begrenzen, etwa durch Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn. Synthetisch hergestellte, klimaverträglichere Kraftstoff sind eine wichtige technische Option um den Ausstieg aus fossiler Energie auch im Flugverkehr zu beschleunigen. Allerdings ist der aktuelle Kraftstoffverbrauch des Flugverkehrs um ein Vielfaches höher als in absehbarer Zeit Alternativen zur Verfügung stehen werden.

VCÖ: Im Vorjahr deutlich mehr Geschäftsreisen mit der Bahn als vor der Pandemie

VCÖ (Wien, 6. Mai 2025) – Jede achte Reise von Österreichs Bevölkerung ist eine Geschäftsreise, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Gegenüber dem Jahr 2019 ist die Zahl der Geschäftsreisen mit der Bahn gestiegen, das Potenzial zur Verlagerung von geschäftlichen Flug- oder Autoreisen auf die Bahn ist aber weiter groß. Durch klare Vorgaben in ihren Reiserichtlinien können Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Reduktion umweltschädlicher Emissionen leisten, betont der VCÖ.

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Foto: Mitarbeiterin sitzt mit Laptop in der ersten Klasse eines Zuges

VCÖ: Klimaschädliche Emissionen des Flugverkehrs in Österreich im Vorjahr fast auf Vor-Corona Niveau gestiegen

VCÖ (Wien 3. April 2025) – Mit 2,97 Millionen Tonnen verursachte der Flugverkehr in Österreich im Vorjahr beinahe so viele klimaschädliche Emissionen wie im Jahr 2019, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Gegenüber dem Jahr 2023 stiegen die Emissionen um elf Prozent. Der Flugverkehr in Österreich wurde im Vorjahr durch die fehlende Kerosinsteuer mit rund 570 Millionen Euro steuerlich begünstigt, informiert der VCÖ. Unternehmen können Geschäftsflüge verstärkt durch Videokonferenzen und bei Kurz- und Mittelstrecke auf die Bahn verlagern, wie zahlreiche Beispiele zeigen. Für einen klimaverträglichen Reiseverkehr braucht es mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen in der EU sowie den Abbau bürokratischer und technischer Hürden.

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Foto: Fotolyse Adobe Stock 23074107

Wenn schon Geschäftsreise, dann mit der Bahn

Immer mehr Unternehmen reduzieren ihre Geschäftsreisen. Viele haben für die unverzichtbaren Fahrten den Umstieg auf die Bahn festgeschrieben, manche setzen auf eine interne CO2-Steuer. Tools helfen beim Vergleich der Verkehrsmittel.

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Wer braucht Regionalflughäfen?

Die Krise des Flugverkehrs in der Covid-19-Pandemie rückt die Frage nach dem Nutzen vieler Regionalflughäfen als ehemalige Prestigeprojekte ins Rampenlicht. Angesichts der Klimaauswirkungen des Flugverkehrs wird eine Umnutzung verstärkt diskutiert.

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Frankreich: Verbot von Inland-Flügen entlang gut ausgebauter Bahnverbindungen

Frankreich hat einen ersten Schritt zur Reduzierung von Kurzstreckenflügen unternommen. Auf Strecken, die mit regelmäßig verkehrenden Direktzügen innerhalb von zweieinhalb Stunden befahren werden können, dürfen Airlines keine Inland-Flüge mehr anbieten. Ein entsprechendes Gesetz war Bedingung der Regierung Frankreichs als Gegenleistung für Staatshilfen an Air France-KLM während der Covid-19-Pandemie. Konkret betrifft dies im Moment drei Destinationen zwischen dem Flughafen Orly südlich von Paris nach Nantes, Bordeaux sowie Lyon. Durch eine Verbesserung der Zugverbindungen oder ein Anheben der zweieinhalbstündigen Zeitgrenze könnten in Zukunft noch weitere Inland-Flüge auf die Bahn verlagert werden.

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Ende der Freiflüge auf Klimakosten

Dass das Fliegen so billig ist und rasant zunimmt, ist unter anderem eine Folge von Steuerbegünstigungen und fehlender Kostenwahrheit. Während die Bahn für den Strom Energieabgaben zu zahlen hat und Autofahrer für Diesel und Eurosuper Mineralölsteuer zahlen, machte die Steuerbegünstigung von Kerosin im Jahr 2018 allein in Österreich rund 490 Millionen Euro aus, wenn vom Mineralölsteuersatz auf Benzin ausgegangen wird. Im Zeitraum 2010 bis 2018 förderte Österreich den Flugverkehr so indirekt in Summe mit fast 3,8 Milliarden Euro, wie eine Analyse des VCÖ zeigt.

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Die dritte Piste ist eine verpasste Chance

Unser Alltag basiert darauf, dass wir systematisch auf die Ausbeutung von billiger Natur und billiger Arbeitskraft angewiesen sind. Das erzeugt Handlungsfähigkeit und materiellen Wohlstand, aber gleichzeitig Zerstörung und Dominanzverhältnisse. Dieses Ausgreifende, auf die billigen Ressourcen und billige Arbeitskraft andernorts Zugreifende kann durch den Begriff „Imperiale Lebensweise“ benannt werden. In den früh industrialisierten Staaten leben wir schon lange in dieser Form. Neu ist, dass diese Lebensweise immer deutlicher an ökologische Grenzen stößt.
Das zweite Neue ist, dass sich diese Lebensweise über den Aufstieg von Schwellenländern, wie China oder Brasilien, ganz dynamisch auch im globalen Süden in der Bevölkerung ausbreitet. Diese Staaten werden nun zu Akteuren, die an dieser Aufteilung der Welt teilhaben wollen. Denn sie haben selbst wohlhabende Mittelschichten und große Unternehmen. das erzeugt zunehmend Spannungen, etwa um Landbesitz in Osteuropa oder in Afrika.

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Ulrich Brand

VCÖ-Fachveranstaltung: Dekarbonisierung des Flugverkehrs - Wie kann die Luftfahrt nachhaltiger gestaltet werden?

Um die Klimakrise bewältigen zu können, muss der Flugverkehr in Zukunft deutlich nachhaltiger werden als er vor der Covid-19 Pandemie war. Wie ist dieses Ziel erreichbar? Wie kann ein nachhaltiger Flugverkehr der Zukunft aussehen? Welche Maßnahmen sind tatsächlich wirksam und rasch von der Politik umzusetzen? Diese und weitere Fragen wurden gemeinsam mit internationalen Fachleuten im Rahmen einer VCÖ-Online-Veranstaltung beleuchtet.

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Foto: Spencer Imbrock / Unsplash

VCÖ-Veranstaltung: Aviation Reset – Chancen für einen nachhaltigen Neustart nach Covid-19

Die Covid-19-Krise hat zu einem starken Rückgang des Flugverkehrs geführt. Welche Maßnahmen braucht es für einen nachhaltigen Neustart des Flugverkehrs nach der Krise? Diese Frage wurde bei der VCÖ-Fachkonferenz, die gemeinsam mit dem Verein BürgerInnen für Transparenz, Kostenwahrheit und Nachhaltigkeit in der Luftfahrt am 17. März online veranstaltet wurde, diskutiert.

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