Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Gleichzeitig wollen oder können viele Menschen in Österreich kein eigenes Auto lenken. Der Öffentliche Verkehr ist das Rückgrat der Mobilitätsicherung für alle Bevölkerungsgruppen.
Menschen im Öffentlichen Verkehr sind energieeffizienter und klimaverträglicher unterwegs, als mit dem Pkw, meist sparen sie dabei sogar Geld. Der Öffentliche Verkehr ist Vorreiter bei der Elektromobilität und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mikro-ÖV, Sharing Angebote und Fahrgemeinschaften ergänzen den Öffentlichen Verkehr, indem sie flexible und nachhaltige Transportmöglichkeiten bieten. Sie reduzieren die Anzahl der insgesamt benötigten Fahrzeuge und fördern die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen.
VCÖ (Wien, 24. Oktober 2022) – Vor einem Jahr wurde das Klimaticket Österreich eingeführt, das bereits Ende Juni von mehr als 170.000 Personen genutzt wurde. Zusätzlich zum österreichweiten gibt es die Klimatickets der Bundesländer, die für viele Pendlerinnen und Pendler eine große Kostenersparnis bringen. Je nach Strecke, kann die Ersparnis durch den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr mit dem Klimaticket vielen Pendlerinnen und Pendlern de facto ein 15. Monatsgehalt bringen, wie eine aktuelle Analyse des VCÖ zeigt. So beträgt beispielsweise die Ersparnis auf den Pendelstrecken Amstetten – St. Pölten, Leoben – Graz oder Kufstein – Innsbruck mehr als 3.000 Euro pro Jahr. Der VCÖ fordert, dass das Klimaticket zu einer umfassenden Mobilitätskarte weiter entwickelt wird.
VCÖ (Wien, 23. September 2022) – 56 Prozent der Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer fahren heute Strecken mit dem Zug, die sie früher mit dem Auto gefahren sind. Neben der nutzbaren Zeit waren die gestiegenen Spritpreise und das Klimaticket die Hauptgründe für den Umstieg, wie der diesjährige VCÖ-Bahntest zeigt. Für Pendlerinnen und Pendler war das Klimaticket ein besonders häufiger Grund vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Drei Viertel sagten, dass sie noch weitere Autofahrten auf die Bahn verlagern können. Als Voraussetzung dafür wurden eine kürzere Gesamtreisezeit der Bahn und häufigere Bahnverbindungen am häufigsten genannt. Der VCÖ betont, dass es angesichts flexiblerer Arbeitszeiten und mehr Teilzeit-Jobs auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten häufige Verbindungen braucht.
Drei Viertel der Urlaubsgäste in Österreich reisen mit dem Auto an und belasten Umwelt und Infrastruktur. Gefragt sind nahtlose Angebote für eine klimaverträgliche Anreise und schonende Mobilität vor Ort. Davon profitieren die Standortattraktivität für Gäste und die lokale Bevölkerung.
Selbstfahrende Busse und Pkw sind auf den Straßen Europas, Asiens und Amerikas angekommen. Der Milliardenmarkt des automatisierten Fahrens verspricht effizientere Mobilität. Diese neuen Technologien bergen Potenzial und Gefahren für den Öffentlichen Verkehr.
Seit dem Jahr 2016 arbeiten in Kärnten acht Tourismusregionen zusammen, um klimafreundliche Lösungen für die letzte Meile im Tourismus zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde die Touristische Mobilitätszentrale Kärnten gegründet.
In Stavanger, Norwegen, fährt seit dem Jahr 2022 erstmals in Europa ein autonomer Bus im herkömmlichen Linienbetrieb. Dabei fährt der elektrische Bus mit Platz für 50 Fahrgäste durch das Stadtzentrum und auch durch einen Tunnel. Auf einer vier Kilometer langen vorprogrammierten Strecke fährt er als regulärer Teil des Straßenverkehrs.
Geschäftsreisen sind in Österreich wieder auf dem Vormarsch: Im Jahr 2024 wurde das Vor-Pandemie-Niveau mit rund 3,8 Millionen Geschäftsreisen sogar um fünf Prozent überschritten. Die gute Nachricht: Geschäftsreisen mit der Bahn werden beliebter. Die Politik ist gefordert, das Suchen und Buchen von grenzüberschreitenden Bahntickets zu erleichtern. Gleichzeitig sind alle Organisationen mit Reisetätigkeit in der Pflicht: Es braucht Reiserichtlinien, die klimaverträgliche Entscheidungen fördern.
Gleichzeitig den Bahn- und Flughafenausbau zu fordern, steht in Widerspruch zueinander. Mehr Flugverkehr bedeutet mehr klimaschädliche Emissionen, mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe und mehr Lärm für die Anrainerinnen und Anrainer. Wer die volkswirtschaftliche Bedeutung des Flugverkehrs betont, sollte bedenken, dass sich auch das Wirtschaftsleben an die Realität der Klimakrise anpasst. Bei den Geschäftsreisen gibt es bereits eine Trendumkehr. Anteil und Anzahl der dienstlichen Flugreisen ist gesunken, während die Geschäftsreisen mit der Bahn deutlich gestiegen sind.
Fast die Hälfte der Bevölkerung in Österreich lebt in peripheren Bezirken. In dünner besiedelten Regionen ein gutes öffentliches Verkehrsangebot für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, ist eine große Herausforderung. Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit der Öffentliche Verkehr in den Regionen erfolgreich sein kann? Welche Hürden und Hindernisse bestehen heute? Welche Formen des Öffentlichen Verkehrs sind für Regionen besonders geeignet? Welche Good-Practice-Beispiele gibt es in Österreich und international? Diese und weitere Fragen wurden in der VCÖ-Online-Fachveranstaltung "Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen" am 28. November 2024 diskutiert.
Wie zufrieden sind die Fahrgäste mit dem Bahnfahren in Österreich? Welche Leistungen werden gut bewertet, welche werden als verbesserungswürdig gesehen? Welche Auswirkungen hatte die Einführung des KlimaTickets auf das Bahnfahr-Verhalten in Österreich? Diese und weitere Fragen wurden bei dieser VCÖ-Online-Fachveranstaltung "Bahnfahren in Österreich im Fahrgast-Check" am 15. Oktober 2024 beleuchtet.