Das aktuelle Verkehrssystem in Österreich verursacht hohe Kosten, sowohl für die Nutzerinnen und Nutzer als auch für die Allgemeinheit und Umwelt. Österreichs private Haushalte geben in Summe pro Jahr rund 24 Milliarden Euro für Mobilität aus. Die öffentliche Hand, also Bund, Länder und Gemeinden haben in Summe rund 12 Milliarden Euro Ausgaben für den Verkehr. Dazu kommen noch weitere, sogenannte externe Kosten, die nicht von den Verursachenden getragen, sondern auf die Allgemeinheit und nächste Generationen übertragen werden. Ein klimaverträgliches Verkehrssystem ist nicht nur ökologischer, sondern auch sozial gerechter.
VCÖ (Wien, 1.September 2025) - Der VCÖ hat Verständnis, dass angesichts der angespannten finanziellen Lage der Preis für die Öffi-Jahreskarte das erste Mal seit der Einführung im Jahr 2012 erhöht wird. Aber die Erhöhung ist mit 102 Euro fast dreimal so hoch wie die Mehrkosten beim Parkpickerl. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Stadt Wien das Ziel hat, den Anteil des Autoverkehrs deutlich zu reduzieren und den Anteil des Öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Der im Vergleich zum Parken starke Preisanstieg bei der Öffi-Jahreskarte ist für das Ziel einer stärkeren Verlagerung des Autoverkehrs auf Öffis kontraproduktiv.
VCÖ (Wien, 26. August 2025) - Statt zu steigen, ist der Anteil des Schienengüterverkehrs in der EU und in Österreich in den vergangenen Jahren gesunken. In Österreich betrug er laut aktuellsten Daten der Statistik Austria rund 26 Prozent. Das ist zwar um rund zwei Prozentpunkte höher als der Anteil von Österreichs Lkw, aber beim Straßengüterverkehr kommt noch ein fast doppelt so hoher Anteil durch ausländische Lkw dazu. Der VCÖ hat nun zur Zukunft des Schienengüterverkehrs insgesamt 259 Fachleute aus 177 Organisationen befragt. Einigkeit herrscht bei den Fachleuten darin, dass eine Stärkung des Schienengüterverkehrs notwendig ist und, dass in erster Linie die Bundespolitik dafür zuständig ist. Chancen sehen die Fachleute in der Digitalisierung und Automatisierung, Risiken in Zöllen, dem Rückzug klimapolitischer Maßnahmen und dem Abweichen vom Green Deal der EU.
Bau und Instandhaltung der Infrastruktur ist eine Kernaufgabe der Verkehrspolitik. Viele Tunnel, Brücken und Straßen stammen aus der Nachkriegszeit, eine Sanierungswelle steht bevor. Dazu kommen Kosten zur Schadensbeseitigung durch häufiger werdende Extremwetter-Ereignisse. Die Finanzierung stellt Bund, Länder und Gemeinden schon heute vor große Herausforderungen.
Im Kanton Uri steht das größte Schwerverkehrskontrollzentrum der Schweiz. Fast fünf Prozent aller Schwerfahrzeuge, die die Gotthardstrecke passieren, werden auf ihre Abmessungen, korrekte Beladung, technische Ausstattung und mögliche Manipulationen kontrolliert.
Die Region Steirisches Vulkanland in der Südoststeiermark ist seit März 2022 Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Ziel ist die schrittweise Umstellung der Wirtschaft auf nachhaltige Ressourcenbasis.
Ab heuer gelten für neu zugelassene Pkw und Vans in der EU niedrigere CO2-Grenzwerte. Fahrzeughersteller haben die Emissionen ihrer verkauften Fahrzeugflotte durch den Verkauf von effizienteren Fahrzeugen schrittweise bis zum Jahr 2035 auf null Gramm CO2 je Kilometer zu reduzieren. Die aktuelle Regelung betrifft lediglich die Autohersteller. Was fehlt sind verbindliche Ziele für große Unternehmen, die viele Fahrzeuge anschaffen. Solche Ziele hätten zwei zentrale Vorteile: die raschere Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrs und die Stärkung der europäischen Automobilindustrie.
Bei den Regierungsverhandlungen dominiert aktuell der Rotstift. Mehr als sechs Milliarden Euro sollen eingespart werden, darunter 495 Millionen an Klimaförderungen, weitere 30 Millionen bei E-Mobilitätsförderungen, 120 Millionen beim Ausbau des Schienennetzes. Unangetastet scheint kurioserweise etwas zu bleiben, was Jahr für Jahr Milliarden kostet, die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit behindert und zu dessen Abschaffung sich Österreich bereits explizit verpflichtet hat: klimaschädliche Subventionen. Wollen wir uns das leisten?
Ein Drittel von Österreichs Gesamtenergiebedarf werden für Mobilität und Gütertransport benötigt, so viel wie von keinem anderen Sektor, macht der VCÖ aufmerksam. Innerhalb des Verkehrs ist der Kfz-Verkehr der größte Energiefresser und für 87 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Der Energie- und Ressourcenverbrauch des Verkehrs kann deutlich reduziert werden, wie die VCÖ-Fachveranstaltung am 13. Februar 2025 mit Vorträgen unter anderem aus Norwegen, Deutschland und Brüssel und mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte.
Durch den hohen Erdölverbrauch befeuert der Verkehr nicht nur die Erderhitzung, sondern auch die Abhängigkeit von Energie-Importen. Das aktuelle Verkehrssystem ist teuer sowohl für die Haushalte als auch für die Gesamtgesellschaft, es ist klimaschädlich und auch sozial ungerecht. Wie hoch sind die ökologischen und sozialen Kosten des Verkehrs? Mit welchen Maßnahmen können die gesellschaftlichen Kosten reduziert werden? Diese und weitere Fragen wurden bei der VCÖ-Fachdiskussion erörtert.