Aus der Praxis - Anita Graser
Nachhaltige Mobilitätsplanung braucht repräsentative Daten
Für das Erreichen der Klimaziele werden wir unter anderem unser Mobilitätsverhalten nachhaltiger gestalten müssen. Die Basis für eine faktenbasierte und nachhaltige Mobilitätsplanung sind belastbare Daten. Speziell zur Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen ist die differenzierte repräsentative Erfassung der Lebensrealitäten aller sozialen Gruppen zentral. Repräsentativität ist daher ein wichtiger Qualitätsfaktor bei der Analyse von Mobilitätsdaten. Aktuell fehlen belastbare Zahlen zum Genderbias in unterschiedlichen Datensätzen. Erfahrungsgemäß zeigen sich in der explorativen Analyse bei jedem Datensatz Muster, die auf Erfassungslücken hindeuten. Neben zeitlichen und räumlichen Lücken, beschäftigen wir uns in der Forschung aktuell mit der korrekten Darstellung marginalisierter sozialen Gruppen, die derzeit vielfach falsch oder unterrepräsentiert sind. Ein wichtiges Werkzeug dafür sind neue visuelle Analysemethoden, die die typischen Mobilitätsmuster dieser Gruppen in verschiedenen Datensätzen auffindbar machen, oder das Fehlen eben dieser Muster sichtbar machen.