Aus der Praxis: Friedrich Santner
Wer klimaverträglich zur Arbeit kommt, bekommt Geld
VCÖ-Magazin: Warum hat Anton Paar betriebliches Mobilitätsmanagement eingeführt?
Friedrich Santner: Betriebswirtschaftliche Gründe standen nicht im Vordergrund. Aber Umweltschutz ist in unserem Unternehmen ein Kernelement. Auch unsere High-Tech-Produktion funktioniert möglichst umweltschonend. Wir recyceln Betriebsmittel und Metallspäne aus der zerspanenden Fertigung und nutzen Abwärme von Maschinen zum Heizen und Sonnenenergie zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung. Wir wollen den abgase-produzierenden Pkw-Verkehr eindämmen.
Welche Maßnahmen haben sich bewährt?
Wer bei uns für den Weg zur Arbeit den Öffentlichen Verkehr benützt, zu Fuß geht, radelt oder eine Fahrgemeinschaft nutzt, bekommt einen Öko-Bonus gutgeschrieben. Diese Rückvergütung, die 1,70 Euro pro Radfahrtag ausmacht, wird bei der Gehaltsabrechnung berücksichtigt. Im Gegensatz dazu kostet das Parken im Parkhaus einen Euro pro Tag. Ein Drittel unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwendet bereits ökologisch nachhaltige Verkehrsmittel.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Beeinflussung des Pendelverhaltens Ihrer Angestellten?
Einerseits ist das der Umweltschutz. Andererseits geht es auch um die Gesundheit unserer Angestellten. Wer mit dem Rad kommt oder zu Fuß geht, macht Bewegung und das ist nun einmal gesund. Und dann ist da noch die technologische Komponente. Als High-Tech-Unternehmen wollen wir auch bei der Mobilität technologisch vorne dabei sein. Weil die Elektro-Mobilität immer wichtiger wird, haben wir Ladestationen für E-Bikes und für E-Autos in unserer Parkgarage eingerichtet. Außerdem stehen zwei Elektro-Autos für Dienstfahrten zur Verfügung. Die werden auch mit Solarstrom betankt. So schließt sich bei Anton Paar der Kreis zwischen Technologie, Mobilität und Umweltschutz.
Friedrich Santner
Geschäftsführer Anton Paar