VCÖ: Klimaticket zur umfassenden Mobilitätskarte weiter entwickeln

VCÖ: Große Kostenersparnis durch Umstieg auf Öffentlichen Verkehr, insbesondere für Pendlerinnen und Pendler

VCÖ (Wien, 24. Oktober 2022) – Vor einem Jahr wurde das Klimaticket Österreich eingeführt, das bereits Ende Juni von mehr als 170.000 Personen genutzt wurde. Zusätzlich zum österreichweiten gibt es die Klimatickets der Bundesländer, die für viele Pendlerinnen und Pendler eine große Kostenersparnis bringen. Je nach Strecke, kann die Ersparnis durch den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr mit dem Klimaticket vielen Pendlerinnen und Pendlern de facto ein 15. Monatsgehalt bringen, wie eine aktuelle Analyse des VCÖ zeigt. So beträgt beispielsweise die Ersparnis auf den Pendelstrecken Amstetten – St. Pölten, Leoben – Graz oder Kufstein – Innsbruck mehr als 3.000 Euro pro Jahr. Der VCÖ fordert, dass das Klimaticket zu einer umfassenden Mobilitätskarte weiter entwickelt wird.

„Das Klimaticket ist zur richtigen Zeit gekommen und bringt vielen Pendlerinnen und Pendlern in Zeiten der Teuerung eine finanzielle Entlastung. Der Öffentliche Verkehr ist günstiger geworden, die Spritpreise sind seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine massiv gestiegen. Der Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel hat sich noch nie so sehr ausgezahlt wie jetzt“, bringt VCÖ-Experte Michael Schwendinger eine aktuelle VCÖ-Analyse auf den Punkt.

Der VCÖ hat für zahlreiche Pendelstrecken in Österreich die Kosten zwischen Auto und Öffentlichem Verkehr verglichen. Selbst wenn nur die Spritkosten beim Auto gerechnet werden, ist die Ersparnis mit dem KlimaTicket für Pendlerinnen und Pendler sehr groß. Der Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr bringt Pendlerinnen und Pendler mit dem jeweiligen regionalen Klimaticket beispielsweise auf der Strecke Amstetten – St. Pölten eine jährliche Ersparnis von über 3.300 Euro, auf der Strecke Vöcklabruck – Linz von über 3.200 Euro pro Jahr, auf der Strecke Neusiedl – Wien rund 1.900 Euro pro Jahr und auf der Strecke Villach – Klagenfurt fast 1.500 Euro pro Jahr. Und mit dem KlimaTicket kann der Öffentliche Verkehr zusätzlich in der Freizeit und am Wochenende genutzt werden, womit die Autokosten nochmals reduziert werden können.

„Auf längeren Pendelstrecken entspricht die Ersparnis mit dem KlimaTicket einem oder sogar zwei zusätzlichen Monatsgehältern“, verdeutlicht VCÖ-Experte Schwendinger. „Der verstärkte Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr reduziert aber nicht nur die Kosten, sondern auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen, den Energieverbrauch des Verkehrs sowie die Staus auf den Straßen.“

Damit möglichst viele den Öffentlichen Verkehr nutzen können, sind Lücken im Angebot zu schließen. Jede Bezirkshauptstadt und jedes regionale Zentrum muss optimal an das überregionale öffentliche Verkehrsnetz angebunden sein, betont der VCÖ. „Auch in den Regionen ist Mobilität unabhängig vom Autobesitz sicherzustellen, denn Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Zudem soll das Klimaticket in einem nächsten Schritt zu einer umfassenden Mobilitätskarte weiterentwickelt werden. Wer will, soll die Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr, auch um Carsharing und andere Sharingangebote, wie Leih-Fahrräder, Transporträder oder E-Scooter ergänzen können.

VCÖ: Mit Klimaticket können sich Pendlerinnen und Pendler viel Geld sparen (Kostenersparnis mit KlimaTicket Bundesland, Pendeln, 220 Arbeitstage pro Jahr - Vergleich zu Spritkosten eines durchschnittlichen Pkw, durchschnittlicher Spritverbrauch je Bundesland 6,6 – 6,8 Liter / 100 Km, Spritkosten 1,80 Euro pro Liter)

Strecke Eisenstadt – Wien: 2.380 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Purbach – Eisenstadt: 450 Euro Ersparnis

Strecke Eisenstadt – Donnerskirchen: 180 Euro Ersparnis

Strecke Güssing – Graz: 3.420 Euro Ersparnis

Strecke Güssing – Oberwart: 1.380 Euro Ersparnis

Strecke Jennersdorf – Graz: 2.950 Euro Ersparnis

Strecke Neusiedl am See – Wien: 1.910 Euro Ersparnis

Strecke Neusiedl am See – Eisenstadt: 1.230 Euro Ersparnis

Strecke Neusiedl am See - Bruck an der Leitha: 180 Euro Ersparnis

Strecke Oberpullendorf – Deutschkreutz: 550 Euro Ersparnis

Strecke Oberpullendorf – Wien: 4.580 Euro Ersparnis

Strecke Oberwart – Wien: 5.780 Euro Ersparnis

Strecke Hermagor – Villach: 1.800 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Klagenfurt – Villach: 1.490 Euro Ersparnis

Strecke St.Veit an der Glan – Villach: 2.790 Euro Ersparnis

Strecke Spittal an der Drau –  Klagenfurt: 3.420 Euro Ersparnis

Strecke Spittal an der Drau – Villach: 1.590 Euro Ersparnis

Strecke Feldkirchen – Klagenfurt: 810 Euro Ersparnis

Strecke Feldkirchen – St. Veit an der Glan: 750 Euro Ersparnis

Strecke Feldkirchen – Villach: 810 Euro Ersparnis

Strecke Amstetten – St. Pölten: 3.380 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Amstetten –  Linz: 2.130 Euro Ersparnis

Strecke Baden – Wr. Neudorf: 580 Euro Ersparnis

Strecke Hollabrunn – Stockerau: 960 Euro Ersparnis

Strecke Krems – St. Pölten: 1.230 Euro Ersparnis

Strecke Krems – Tulln: 1.710 Euro Ersparnis

Strecke Lilienfeld – St. Pölten: 850 Euro Ersparnis

Strecke Melk – St. Pölten: 1.010 Euro Ersparnis

Strecke Mistelbach - Wien: 2.210 Euro Ersparnis

Strecke Neunkirchen – Wr. Neustadt: 360 Euro Ersparnis

Strecke Stockerau – Wien: 700 Euro Ersparnis

Strecke Wr. Neustadt – Baden: 1.060 Euro Ersparnis

Strecke Zwettl – Schrems: 960 Euro Ersparnis

Strecke Wels – Linz: 1.210 Euro Ersparnis

Strecke Eferding – Linz: 630 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Freistadt – Linz: 1.160 Euro Ersparnis

Strecke Gmunden – Vöcklabruck:  210 Euro Ersparnis

Strecke Grieskirchen – Wels: 420 Euro Ersparnis

Strecke Kirchdorf an der Krems – Linz: 2.430 Euro Ersparnis

Strecke Perg – Linz: 1.100 Euro Ersparnis

Strecke Schärding – Ried: 1.270 Euro Ersparnis

Strecke Steyr – Enns: 420 Euro Ersparnis

Strecke Steyr – Linz: 1.530 Euro Ersparnis

Strecke Vöcklabruck – Linz: 3.280 Euro Ersparnis

Strecke Hallein – Salzburg: 700 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Oberndorf – Salzburg: 750 Euro Ersparnis

Strecke Seekirchen - Salzburg: 480 Euro Ersparnis

Strecke St. Johann im Pongau – Bischofshofen: 160 Euro Ersparnis

Strecke St. Johann im Pongau – Salzburg: 3.240 Euro Ersparnis

Strecke Zell am See – Salzburg: 4.300 Euro Ersparnis

Strecke Tamsweg – St. Michael: 480 Euro Ersparnis

Strecke Bischofshofen – Salzburg: 2.820 Euro Ersparnis

Strecke Bruck an der Mur - Graz: 2.230 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Deutschlandsberg – Graz: 1.500 Euro Ersparnis

Strecke Judenburg - Leoben: 1.970 Euro Ersparnis

Strecke Knittelfeld – Judenburg: 350 Euro Ersparnis

Strecke Leibnitz – Graz: 1.450 Euro Ersparnis

Strecke Leoben – Graz: 3.020 Euro Ersparnis

Strecke Mürzzuschlag – Kapfenberg: 1.500 Euro Ersparnis

Strecke Weiz – Graz: 1.660 Euro Ersparnis

Strecke Hallein – Salzburg: 700 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Oberndorf – Salzburg: 750 Euro Ersparnis

Strecke Seekirchen - Salzburg: 480 Euro Ersparnis

Strecke St. Johann im Pongau – Bischofshofen: 160 Euro Ersparnis

Strecke St. Johann im Pongau – Salzburg: 3.240 Euro Ersparnis

Strecke Zell am See – Salzburg: 4.300 Euro Ersparnis

Strecke Tamsweg – St. Michael: 480 Euro Ersparnis

Strecke Bischofshofen – Salzburg: 2.820 Euro Ersparnis

Strecke Innsbruck - Wattens: 380 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Imst – Innsbruck: 2.770 Euro Ersparnis

Strecke Kitzbühel – Wörgl: 1.180 Euro Ersparnis

Strecke Kitzbühel – Innsbruck: 4.310 Euro Ersparnis

Strecke Kufstein – Innsbruck: 3.400 Euro Ersparnis

Strecke Landeck – Imst: 490 Euro Ersparnis

Strecke Schwaz – Innsbruck: 1.020 Euro Ersparnis

Strecke Hall – Schwaz: 490 Euro Ersparnis

Strecke Imst – Stams: 750 Euro Ersparnis

Strecke Telfs – Innsbruck: 1.230 Euro Ersparnis

Strecke Bludenz - Bregenz: 2.400 Euro Ersparnis pro Jahr

Strecke Dornbirn – Bludenz: 1.970 Euro Ersparnis

Strecke Feldkirch – Bludenz: 750 Euro Ersparnis

Strecke Bludenz – Hohenems: 1.650 Euro Ersparnis

Strecke Bregenz – Lustenau: 430 Euro Ersparnis

Strecke Götzis – Dornbirn: 430 Euro Ersparnis

Strecke Dornbirn – Feldkirch: 960 Euro Ersparnis

Quelle: VCÖ 2022

 

VCÖ: In den Regionen haben vor allem öffentliche Verkehrsangebote aufzuholen (Welche Verkehrsmittel mehrmals die Woche in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnenden genutzt werden, in Klammer Werte für ganz Österreich)

Zu Fuß gehen: 70 Prozent  (73 Prozent)

Pkw lenkend: 63 Prozent (55 Prozent )

Pkw mitfahrend: 23 Prozent (20 Prozent)

Fahrrad: 19 Prozent (21 Prozent)

Öffentlicher Verkehr: 15 Prozent (25 Prozent)

Carsharing: 1 Prozent (1 Prozent)

Quelle: MARKET, VCÖ 2022

 

VCÖ: Verbesserungen sowohl beim öffentlichen Verkehrsangebot als auch bei Geh- und Rad-Infrastruktur wären für Bevölkerung besonders nützlich (Welche Verbesserungen für die eigene Mobilität nützlich wären - Bevölkerung in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner, in Klammer Österreich)

Öffentlicher Verkehr in Linienbetrieb: 48 Prozent (42 Prozent)

Fußgängerfreundlichere Verkehrsplanung: 34 Prozent (30 Prozent)

Bessere Rad-Infrastruktur: 33 Prozent (33 Prozent)

Rufbus, Anrufsammeltaxi: 24 Prozent (20 Prozent)

Carsharing: 13 Prozent (14 Prozent)

Quelle: MARKET, VCÖ 2022

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VCÖ und Stadträtin Sima: Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ (Wien, 10. April 2024) - Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Wien steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

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Foto: Sarah Duit

Aus der Forschung - Takeru Shibayama

Japan zeigt, wie Bahntickets auch bei hoher Nachfrage erschwinglich bleiben

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