VCÖ: Radverkehr ist heuer in Wien weiter gestiegen - jetzt kommen die vier radfahrstärksten Monate

VCÖ: Temporäre Radwege bei Engstellen rasch umsetzen

VCÖ (Wien, 31. Mai 2023) – In Wien waren bei den 18 Radverkehrszählstellen heuer in den ersten vier Monaten insgesamt um 4,5 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Auf Radwegen ist es teilweise schon jetzt eng. Nun kommen die vier Monate, die in den vergangenen vier Jahren den meisten Radverkehr verzeichneten. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher für die radfahrstärkste Zeit temporäre Radwege dort, wo es Engstellen gibt.

Die Wienerinnen und Wiener treten fleißig in die Pedale. Und das, obwohl es heuer in den ersten vier Monaten um ein Drittel mehr Niederschlagstage gab als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, nämlich 57 statt 42, macht der VCÖ aufmerksam. Der häufigere Niederschlag machte sich bei Freizeit- und Radausflugsfahrten am Wochenende bemerkbar, an den Werktagen hingegen ist der Radverkehr gestiegen. Das Fahrrad wird häufiger als Verkehrsmittel im Alltag genutzt.

Insgesamt waren heuer in den ersten vier Monaten an den bestehenden Radzählstellen insgesamt 2,67 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, um rund 115.000 beziehungsweise 4,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

Das Fahrrad ist ein klimafreundliches, platzsparendes und gesundes Verkehrsmittel. In Wien haben laut Statistik Austria 60 Prozent der Haushalte zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. Damit gibt es mehr Fahrrad-Haushalte als Pkw-Haushalte (53 Prozent), erinnert der VCÖ. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Wien groß.

„Viele, die Auto fahren, fahren auch Rad. Wenn es eine gute Infrastruktur zum Radfahren gibt, wird auf Strecken in Radfahrdistanz auch häufiger das Fahrrad genutzt. Jeder und jede, die statt mit dem Auto mit dem Fahrrad fährt, trägt sowohl dazu bei, dass Wien seinem Klimaziel näherkommt als auch, dass es auf den Straßen weniger Staus gibt. Wovon wiederum auch jene profitieren, die aufs Auto angewiesen sind“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Derzeit hat der Radverkehr in Wien zu wenig Platz. Schon jetzt ist es auf Radwegen teilweise eng. Und nun kommen jene vier Monate, die in den vergangenen vier Jahren den stärksten Radverkehr aufwiesen: Juni, Juli, August und September. Die Hälfte der Radfahrten der vergangenen vier Jahre fand in diesen vier Monaten statt, wie VCÖ-Analyse zeigt. In den vergangenen zwei Jahren war der Juni der radfahrstärkste Monat, ebenso im Jahr 2019. Im ersten Coronajahr 2020 war es der Juli.

Für die Verkehrssicherheit beim Radfahren ist eine ausreichend breite Infrastruktur statt gefährlicher Engstellen sehr wichtig. „Durch die temporäre Umwidmung von Kfz-Fahrbahnen dort, wo es möglich ist, können für die Bevölkerung rasch sichere Bedingungen zum Radfahren geschaffen werden. Die Kosten sind gering, der Nutzen sehr groß“, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf die internationalen Erfahrungen im ersten Coronajahr hin. Eine Evaluierung von rund 2.000 Kilometer temporären Radwegen in 106 Städten hat gezeigt, dass der Radverkehr auf diesen Strecken zwischen elf und 48 Prozent gestiegen ist.

VCÖ: Juni bis September sind die radfahrstärksten Monate in Wien Anzahl Radfahrerinnen und Radfahrer je Monat an den automatischen Radverkehrszählstellen im Zeitraum 2019 bis 2022 (Anteil des jeweiligen Monats)  

Juni: 5,159 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer

Juli: 4,858 Millionen

August: 4,484 Millionen

September: 4,171 Millionen

Mai: 3,988 Millionen

Oktober: 3,349 Millionen

April:  3,089 Millionen

März: 2,611 Millionen

November: 2,340 Millionen

Februar: 1,640 Millionen

Dezember: 1,447 Millionen

Jänner: 1,321 Millionen

Gesamt: 38,458 Millionen

Quelle: NAST Consulting, VCÖ 2023

 

VCÖ: Wienerinnen und Wiener waren heuer trotz häufigeren Niederschlag fleißig mit Fahrrad mobil (Anzahl Radfahrende an den 13 Radverkehrszählstellen, die es seit 2019 gibt – in Klammer Anzahl an den 18 Zählstellen, die es seit 2022 gibt)

Jänner bis April 2023: 2,218 Millionen (2,667 Millionen)

Jänner bis April 2022: 2,127 Millionen (2,552 Millionen)

Jänner bis April 2021:2,148 Millionen

Jänner bis April 2020: 2,059 Millionen

Jänner bis April 2019: 1,902 Millionen

Quelle: Nast, VCÖ 2023

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