VCÖ: Trotz Lockdowns im Jänner 14 Verkehrstote

VCÖ: Verstärkte Maßnahmen gegen zu hohes Tempo nötig

Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße

VCÖ (Wien, 2. Februar 2021) – Trotz Lockdowns sind im Jänner in Österreich 14 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, um nur drei weniger als im coronafreien Jänner des Vorjahres, macht der VCÖ aufmerksam. Neun der 14 Todesopfer waren Pkw-Insassen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit. Gegen Raser ist entschiedener vorzugehen. Im Vergleich zu den verkehrssichersten Staaten Europas ist das Tempo im Straßenverkehr in Österreich hoch.

In Österreich kamen trotz Lockdowns 14 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um nur drei weniger als im coronafreien Jänner des Vorjahres als 17 Menschen im Straßenverkehr getötet wurden, informiert der VCÖ. Neun der 14 Todesopfer waren Pkw-Insassen, auch bei den zwei tödlichen Fußgängerunfällen war der Unfallgegner ein Pkw. Zudem starben ein Klein-Lkw-Fahrer, ein Motorradfahrer und ein Mitfahrer am Traktor.

Mobilitätsbefragungen zeigen, dass infolge der Covid19-Pandemie ein Teil der Fahrgäste auf das Auto umgestiegen sind. Nationale und internationale Studien und Clusteranalysen zeigen aber kein erhöhtes Ansteckungsrisiko im Öffentlichen Verkehr, Präventivmaßnahmen wie Maskenpflicht, Lüftung und ausreichend Abstand halten wirken. Gleichzeitig ist aber das tödliche Unfallrisiko im Pkw über 50 Mal höher als im Bus und über 90 Mal höher als in der Bahn, macht der VCÖ aufmerksam.

Insgesamt ist das Unfallrisiko in Österreich im Vergleich zu den verkehrssichersten Staaten Europas, wie Schweiz, Schweden oder Norwegen, hoch. Den verkehrssichersten Staaten ist gemeinsam, dass das Tempo im Straßenverkehr niedriger ist als hierzulande, betont der VCÖ. „Beim Tempo anzusetzen ist der entscheidende Hebel, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Gesetze der Physik können nicht außer Kraft gesetzt werden. Mit dem Tempo steigt das Risiko eines Unfalls und es steigt die Schwere des Unfalls“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Wichtig ist auch ein vehementeres Vorgehen gegen Raser. Neben verstärkten Kontrollen sind die Strafen zu erhöhen. „Die anderen Verkehrsteilnehmer sind vor dieser kleinen Gruppe an Hochrisikolenkern stärker zu schützen“, fordert VCÖ-Sprecher Gratzer. Im Jahr 2019 wurde 7.198 Personen der Führerschein wegen Raserei abgenommen. Bei rund 5,7 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer sind das 0,12 Prozent, verdeutlicht der VCÖ. Alarmierend ist, dass mehr als ein Drittel der erwischten Raser im Ortsgebiet unterwegs waren, also dort, wo viele zu Fuß unterwegs sind, Kinder, Familien, Seniorinnen und Senioren. Derzeit wird der Führerschein abgenommen, wenn im Ortsgebiet das Tempolimit um 40 km/h und außerhalb des Ortsgebiets um über 50 km/h überschritten wird.

Im Bundesländer-Vergleich gab es im Jänner in Oberösterreich mit fünf die meisten Verkehrstoten, in Niederösterreich starben drei Menschen bei Verkehrsunfällen. Als einziges Bundesland erreichte die Steiermark das Ziel „null Verkehrstote“. In den anderen Bundesländern war jeweils ein Todesopfer zu beklagen.

VCÖ: Trotz Lockdowns in Österreich bereits 14 Verkehrstote im Jänner

Jänner 2021: 14 Verkehrstote

Jänner 2020: 17 Verkehrstote

Jänner 2019: 20 Verkehrstote

Jänner 2018: 16 Verkehrstote

Jänner 2017: 28 Verkehrstote

Jänner 2016: 26 Verkehrstote

Jänner 2015: 27 Verkehrstote

Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2021

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