VCÖ: Verstärkte Maßnahmen gegen Raser nötig

VCÖ: Mehr Kontrollen, Fahrzeug beschlagnahmen, Tempodelikte ins Vormerksystem

VCÖ (Wien, 14. September 2022) – Die regelmäßigen Berichte von extremen Geschwindigkeitsdelikten und von illegalen Straßenrennen zeigen, dass es in Österreich verstärkte Maßnahmen gegen Raser braucht, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Raser sind eine extreme Gefahr für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Wesentlich sind verstärkte Kontrollen, eine Erhöhung der Strafen und die Aufnahme von Tempodelikten in das Vormerksystem. Auch soll es, so wie beispielsweise in der Schweiz, künftig möglich werden, das Fahrzeug zu beschlagnahmen.

„Raser sind ein Sicherheitsrisiko, vor dem die Bevölkerung besser als bisher geschützt werden muss. Toleranz ist hier völlig fehl am Platz“, drängt VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf verstärkte Maßnahmen. Dabei ist auf verschiedenen Ebenen anzusetzen. So hat die Ermöglichung der Beschlagnahmung des Autos, wie es sie beispielsweise in der Schweiz schon gibt, abschreckende Wirkung und sollte daher rasch umgesetzt werden.

Wesentlich sind auch mehr Kontrollen. Denn die aktuelle Strafbestimmung, dass bei Teilnahme an illegalen Straßenrennen der Führerschein für mindestens sechs Monate entzogen wird, zeigt dann Wirkung, wenn diese Extremraser auch erwischt werden. Die Ressourcen für die Exekutive sind dafür entsprechend aufzustocken, auch Radarboxen sind unterstützend verstärkt einzusetzen.

Eine weitere Maßnahme, die hilft, Raser frühzeitig bevor sie Schaden verursachen zu erkennen, ist die Aufnahme von Tempodelikten in das Vormerksystem, betont der VCÖ. In anderen europäischen Staaten ist das schon längst gang und gäbe.

Neben verstärkten Maßnahmen gegen Raserei ist auch insgesamt das Bewusstsein zu schärfen, dass Schnellfahren kein Kavaliersdelikt ist. In den vergangenen drei Jahren war in Österreich zu hohe Geschwindigkeit die Ursache von 293 tödlichen Verkehrsunfällen. „Die Verharmlosung von zu hohem Tempo ist gefährlich, auch weil sich Raser dadurch noch bestätigt fühlen. Dabei  ist es ein ganz einfaches physikalisches Gesetz: Mit der Geschwindigkeit verlängert sich der Anhalteweg und damit steigt das Unfallrisiko. Und im Fall eines Unfalls steigt mit der Aufprallgeschwindigkeit die Verletzungsschwere“, erläutert VCÖ-Experte Schwendinger.

Die hohen Toleranzgrenzen, die es in Österreich beim Überschreiten von Tempolimits gibt, sind für die Verkehrssicherheit kontraproduktiv und sollten nach Schweizer Vorbild gesenkt werden. „Tempolimits sind keine Mindestgeschwindigkeit, sondern eine Höchstgeschwindigkeit“, erinnert VCÖ-Experte Schwendinger. Auch die Vorbildwirkung von Eltern gegenüber ihren Kindern ist dabei wichtig.

Zurück zur Übersicht

VCÖ begrüßt Gratis-Klimaticket für 18-Jährige

VCÖ (Wien, 18. Oktober 2023) - Die Bundesregierung hat heute bekanntgegeben, dass ab dem Jahr 2024 in Österreich Jugendliche zum 18. Geburtstag ein Klimaticket Österreich geschenkt bekommen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt die Initiative. Damit wird nicht nur ein Beitrag zu mehr klimaverträglicher Mobilität von Jugendlichen geleistet, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöht. Öffentliche Verkehrsmittel sind um ein Vielfaches sicherer als Pkw, Moped oder Motorrad. Wichtig ist, dass das öffentliche Verkehrsangebot in den Bundesländern weiter verbessert wird und bestehende Lücken im Angebot geschlossen werden.

Mehr dazu

VCÖ: In Österreich 23 Verkehrstote in den vergangenen elf Tagen – bei Hitze steigt das Unfallrisiko

VCÖ (Wien, 23. August 2023) – 23 Menschen kamen in den vergangenen elf Tagen bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt, dass bei Hitze das Unfallrisiko steigt. Auch in den vergangenen zwei Jahren gab es an Hitzetagen mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Hitze belastet den Körper, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Fahrfehler nehmen zu. Der VCÖ empfiehlt, dort wo möglich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Wer Auto fährt, langsamer fahren, volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen, nicht telefonieren, bei längeren Fahrten häufiger Pause machen.

Mehr dazu