VCÖ: Wien Innere Stadt hat höchsten E-Pkw Anteil – außerhalb Wiens ist Bezirk Kirchdorf/Krems vor Hermagor Spitzenreiter
VCÖ: E-Pkw Anteil muss rascher als bisher steigen, um Klimaziele erreichen zu können
VCÖ (Wien, am 22. Jänner 2021) – In bereits neun Bezirken Österreichs lag im Vorjahr der E-Auto-Anteil bei den Neuzulassungen über zehn Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Spitzenreiter ist Wien Innere Stadt mit 14,4 Prozent. Außerhalb Wiens hat der oberösterreichische Bezirk Kirchdorf an der Krems den höchsten E-Pkw Anteil vor dem Kärntner Bezirk Hermagor. Um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können, muss der E-Pkw Anteil rascher als bisher steigen, betont der VCÖ. Steuerbegünstigungen für Diesel und für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor bremsen die nötige Energiewende im Verkehr.
Bei den Neuzulassungen von E-Pkw sind die regionalen Unterschiede nach wie vor groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. In Leoben war der Anteil mit 1,5 Prozent im Vorjahr am niedrigsten, im 1. Wiener Gemeindebezirk war der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen mit 14,4 Prozent österreichweit am höchsten. Knapp dahinter folgen die Wiener Bezirke Neubau und Ottakring mit jeweils 14 Prozent vor Mariahilf (12,6 Prozent) und Hietzing (11,9 Prozent).
Oberösterreichs Bezirk Kirchdorf an der Krems war im Jahr 2020 so wie im Jahr 2019 der E-Pkw-Spitzenreiter außerhalb Wiens. Hinter dem Kärntner Bezirk Hermagor mit 10,9 Prozent folgen mit Grieskirchen ein weiterer Bezirk aus Oberösterreich und der Tiroler Bezirk Reutte mit 10 Prozent, berichtet der VCÖ. Während im Jahr 2019 nur die Wiener City die 10-Prozent Grenze überschritten hat, waren es im Vorjahr bereits neun Bezirke. „Die Energiewende im Pkw-Bereich kommt langsam aber sicher in Fahrt. Das ist auch dringend nötig. Der Ausstieg aus Diesel und Benzin ist neben Verkehr vermeiden und verlagern die dritte wichtige Säule, um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest.
In der Gesamtbilanz, also inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung, sind in Österreich die CO2-Emissionen von E-Pkw im Schnitt um 55 Prozent niedriger als von Benzin- und Diesel-Pkw, wie die Daten des Umweltbundesamt zeigen. Wird Ökostrom getankt, sind die Emissionen mit rund 58 Gramm pro Fahrzeugkilometer sogar um rund 77 Prozent niedriger. Zudem stoßen E-Pkw beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase aus. Auch die Abhängigkeit von teuren Öl-Importen sinkt, wenn der Anteil der E-Pkw an Österreichs Flotte steigt, betont der VCÖ.
Während bei den Neuzulassungen der Anteil der E-Pkw österreichweit im Vorjahr auf 6,4 Prozent kletterte, ist der Anteil beim Pkw-Bestand mit 0,9 Prozent nach wie vor im Keller. Die steigende Anzahl an E-Pkw Modellen, die von den Herstellern auf den Markt gebracht werden, werden zu einer Zunahme des E-Pkw-Anteils führen. Die Regierung versucht der Durchbruch der E-Mobilität mit umfangreichen Förderungen zu beschleunigen, legt sich dabei aber selber Steine in den Weg, weil Dieseltreibstoff und Firmenwagen mit Verbrennungsmotor nach wie vor steuerlich begünstigt werden. "Fossile Steuerbegünstigungen bremsen und sind in Zeiten der sich verschärfenden Klimakrise nicht mehr zeitgemäß", bringt es VCÖ-Expertin Rasmussen auf den Punkt.
Eine CO2-Bepreisung, wie es sie in Deutschland seit Jahresanfang gibt, gibt der E-Mobilität hingegen Rückenwind. Der VCÖ fordert daher eine rasche Umsetzung der ökosozialen Steuerreform.
VCÖ: Wien-Innere Stadt mit höchstem E-Pkw Anteil – außerhalb Wiens Bezirk Kirchdorf/Krems Spitzenreiter (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2020)
Wien-Innere Stadt: 14,4 Prozent
Wien-Neubau: 14 Prozent
Wien-Ottakring: 14 Prozent
Wien-Mariahilf: 12,6 Prozent
Wien-Hietzing: 11,9 Prozent
Bezirk Kirchdorf an der Krems:11,6 Prozent
Bezirk Hermagor: 10,9 Prozent
Bezirk Grieskirchen: 10,6 Prozent
Bezirk Reutte: 10 Prozent
Bezirk Hallein: 9,7 Prozent
Salzburg-Umgebung: 9,7 Prozent
Bezirk Zell am See: 9,7 Prozent
Wien-Alsergrund: 9,7 Prozent
Wien-Josefstadt: 9,4 Prozent
Wien-Währing: 9,4 Prozent
Bezirk Klosterneuburg : 9,3 Prozent
Bezirk Südoststeiermark: 9,3 Prozent
Bezirk Zwettl: 8,9 Prozent
Pol. Exp. Gröbming: 8,9 Prozent
Bezirk Mistelbach: 8,8 Prozent
Bezirk Feldkirch : 8,8 Prozent
Bezirk Kitzbühel: 8,5 Prozent
Bezirk Landeck: 8,5 Prozent
Bezirk Bregenz Bezirk: 8,5 Prozent
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021