VCÖ: Zahl der Fahrraddiebstähle im Vorjahr erstmals seit neun Jahren gestiegen

VCÖ: Mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze bei Geschäften, Freizeiteinrichtungen und Bahnhöfen nötig

VCÖ (Wien, 4. April 2024) – Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist in Österreich im Vorjahr zum ersten Mal seit dem Jahr 2014 wieder gestiegen und zwar um zehn Prozent auf 18.566, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Nur in Wien wurden im Vorjahr weniger Fahrräder gestohlen als im Jahr davor. 60 Prozent der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl waren es bei den Landeshauptstädten in Linz die meisten. Der VCÖ fordert mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze bei Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen und Bahnhöfen. Wichtig ist, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.

 


Acht Jahre lang in Folge ging in Österreich die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle zurück, von 28.274 im Jahr 2014 auf 16.824 im Jahr 2022. Nun gab es im Vorjahr erstmals seit dem Jahr 2014 wieder einen Anstieg um 10,4 Prozent auf 18.566, weist die Mobilitätsorganisation VCÖ auf Daten des Innenministeriums hin. Insgesamt gibt es in Österreich mehr als sieben Millionen Fahrräder. Während in acht von neun Bundesländern mehr Fahrräder gestohlen wurden, verzeichnete Wien einen Rückgang um fast sieben Prozent.

Die Bundeshauptstadt weist mit 6.328 sowohl im Bundesländer- als auch Landeshauptstädte-Vergleich in absoluten Zahlen die meisten Fahrraddiebstähle auf. 60 Prozent der Diebstähle passierten im Vorjahr in Österreichs Landeshauptstädten. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl war Linz der Hotspot der Fahrraddiebstähle, informiert der VCÖ: In Oberösterreichs Landeshauptstadt wurden pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner 63 Fahrräder gestohlen. Dahinter folgen mit 52 beziehungsweise 49 Fahrraddiebstählen pro 10.000 Personen die Stadt Salzburg und Klagenfurt.

Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend und sichere Fahrradabstellplätze, vor allem an stark frequentierten Orten, wie Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen, Sportanlagen, Universitäten und Schulen, betont der VCÖ. „Das Fahrrad ist zudem ein beliebter Zubringer zum Öffentlichen Verkehr. Gerade bei Bahnhöfen, U-Bahnstationen und insbesondere in den Regionen bei Bushaltestellen braucht es sichere und ausreichend Abstellplätze für Fahrräder“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Der VCÖ erhebt in einer Umfrage, wie zufrieden die Radfahrerinnen und  Radfahrer mit den Rad-Abstellplätzen in ihrem Wohnort sind. An der Umfrage kann hier www.vcoe.at/radfahren teilgenommen werden.

Selber kann man das Risiko eines Fahrraddiebstahls minimieren. Die VCÖ-Tipps: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. „Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird“, erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad durch Sicherheitsschrauben ersetzen, ein hochwertiges Fahrradschloss verwenden.

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist im Vorjahr leicht gestiegen, ist aber 9,3 Prozent weiter niedrig. 1.727 Fahrraddiebstähle wurden geklärt. Der VCÖ empfiehlt, unbedingt die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an die rechtmäßige Besitzerin bzw. Besitzer übergeben werden. Bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern ist eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ).

In absoluten Zahlen gab es in den Bezirken Hermagor und Murau die wenigsten Fahrraddiebstähle, nämlich jeweils drei, vor dem Bezirk Tamsweg mit fünf und der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs mit neun, berichtet der VCÖ. Außerhalb der Hauptstädte wurden mit 347 die meisten Fahrräder im Bezirk Mödling gestohlen.

VCÖ: Im Vorjahr ist die Zahl der Fahrraddiebstähle in Österreich gestiegen
(Fahrraddiebstähle im Jahr 2023 (Jahr 2022 / Änderung zum Jahr 2022))

Österreich: 18.566 (16.824 / plus 10,4 Prozent)

Wien: 6.328 (6.780 / minus 6,7 Prozent)
Niederösterreich: 2.747 (2.144 / plus 28,1 Prozent)
Oberösterreich: 2.682 (2.109 / plus 27,2 Prozent)
Salzburg: 1.284 (1.227 / plus 4,6 Prozent)
Tirol: 1.254 (1.203 / plus 4,2 Prozent)
Steiermark: 1.908 (1.822 / plus 4,7 Prozent)
Kärnten: 897 (808 / plus 11,0 Prozent)
Vorarlberg: 984 (408 / plus 141,2 Prozent)
Burgenland: 482 (323 / plus 49,2 Prozent)

Quelle: BMI, VCÖ 2024

VCÖ: Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gab es in der Stadt Linz die meisten Fahrraddiebstähle
(Fahrraddiebstähle im Jahr 2023 – in Klammer pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner)

Wien: 6.328 (32 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Linz: 1.328 (63 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Graz: 1.176 (39 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Salzburg-Stadt: 813 (52 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Innsbruck: 622 (47 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Klagenfurt: 510 (49 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Bezirk Bregenz: 331 Fahrraddiebstähle (24 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
St. Pölten: 180 (31 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)
Eisenstadt: 30 (19 Fahrraddiebstähle / 10.000 EW)

Quelle: BMI, VCÖ 2024

VCÖ: Im Vorjahr ist die Zahl der Fahrraddiebstähle gestiegen, zum ersten Mal seit dem Jahr 2014
(Anzahl gemeldete Fahrraddiebstähle in Österreich)

Jahr 2023: 18.566 Fahrraddiebstähle
Jahr 2022: 16.824
Jahr 2021: 17.595
Jahr 2020: 18.080
Jahr 2019: 20.805
Jahr 2018: 22.568
Jahr 2017: 24.795
Jahr 2016: 27.465
Jahr 2015: 28.018
Jahr 2014: 28.274
Jahr 2013: 26.652
Jahr 2012: 24.755
Jahr 2011: 23.227
Jahr 2010: 20.929
Jahr 2009: 25.202
Jahr 2008: 24.348
Jahr 2007: 23.940
Jahr 2006: 23.812
Jahr 2005: 24.077

Quelle: BMI, VCÖ 2024

In den Bezirken Murau und Hermagor gab es die wenigsten Fahrraddiebstähle

Hermagor 3
Murau 3
Tamsweg 5
Waidhofen an der Ybbs 9
Zwettl 10
Güssing 11
Waidhofen an der Thaya 11
Reutte 11
Lilienfeld 12
Völkermarkt 15
Horn 15
Feldkirchen 16
Deutschlandsberg 18
Steyr-Land 20
Rohrbach 23
Grieskirchen 24
Imst 24
Wolfsberg 26
Jennersdorf 28
Oberwart 29
Eisenstadt 30
Voitsberg 31
Leoben-Land 32
Gmünd 34
Eferding 34
St. Veit an der Glan 36
Mattersburg 37
Villach-Land 37
Murtal 37
Landeck 37
Oberpullendorf 38
Ried 38
Spittal an der Drau 39
Krems-Land 40
Hartberg-Fürstenfeld 43
Kirchdorf 44
Freistadt 45
Leibnitz 47
Schärding 48
Scheibbs 49
Liezen 50
Klagenfurt-Land 54
Perg 56
Eisenstadt-Umgebung 58
Wels-Land 59
Hollabrunn 63
St. Johann im Pongau 67
Krems-Stadt 68
Melk 70
Schwaz 73
Stadt Steyr 75
Bludenz 76
Südoststeiermark 77
Bruck-Mürzzuschlag 79
Lienz 82
Weiz 83
Hallein 86
Urfahr-Umgebung 87
Kitzbühel 87
Gmunden 88
Braunau 91
Mistelbach 93
Döbling 94
Leoben 95
Neunkirchen 102
Schwechat 104
Zell am See 112
Wr. Neustadt-Land 115
Amstetten 116
Hietzing 117
Vöcklabruck 120
Josefstadt 131
Graz-Umgebung 137
Hernals 144
Kufstein 155
Währing 159
Villach 161
Korneuburg 161
Innsbruck-Land 163
St. Pölten-Land 164
Penzing 165
Innere Stadt 167
Gänserndorf 169
Tulln 171
Wr. Neustadt 176
St. Pölten 180
Simmering 191
Bruck an der Leitha 192
Rudolfsheim-Fünfhaus 192
Mariahilf 196
Brigittenau 197
Salzburg-Land 201
Neubau 209
Wieden 218
Linz-Land 227
Margareten 242
Neusiedl am See 251
Liesing 251
Ottakring 262
Stadt Wels 275
Baden 276
Feldkirch 283
Meidling 283
Dornbirn 294
Alsergrund 301
Bregenz 331
Mödling 347
Landstraße 479
Floridsdorf 482
Klagenfurt 500
Favoriten 510
Innsbruck 528
Donaustadt 622
Leopoldstadt 624
Salzburg-Stadt 678
Graz 1176
Stadt Linz 1 328

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Fast zwei Drittel der Verkehrsunfälle passieren im Ortsgebiet – mit mehr Tempo 30 Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten erhöhen

VCÖ (Wien, 17. April 2024) – In den ersten drei Quartalen des Vorjahres ereigneten sich 64 Prozent der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet, macht der VCÖ aufmerksam. Der Nationalrat behandelt heute die StVO-Novelle, die es den Gemeinden und Städten erleichtern wird, Tempo 30 umzusetzen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ sieht darin einen wichtigen Schritt zu mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für die Schwächsten im Verkehr. Mehr als 90 Prozent der Fußgängerunfälle ereignen sich im Ortsgebiet. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert die Zahl der Unfälle, rettet Menschenleben.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ: Niedrigere CO2-Grenzwerte für neue Lkw für Transitland Österreich besonders wichtig

VCÖ (Wien, 9. April 2024) – Allein der Lkw-Schwerverkehr ist für 35 Prozent der CO2-Emissionen des Verkehrs in Österreich verantwortlich, macht der VCÖ aufmerksam. Diesen Mittwoch kann das EU-Parlament einen wichtigen Schritt für die Reduktion der Emissionen des Lkw-Verkehrs setzen. Der CO2-Ausstoß neuer Lkw und auch Busse soll demnach im Jahr 2030 um 45 Prozent niedriger sein als im Jahr 2019, ab dem Jahr 2035 um 65 Prozent und ab dem Jahr 2040 um 90 Prozent niedriger. Insgesamt sind sowohl von der EU als auch von Österreich weitere Schritte zu setzen, um den Güterverkehr auf Klimakurs zu bringen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit