VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Neusiedler See Card gewinnt VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Die Neusiedler See Card gewinnt den VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Burgenland und der ÖBB durchgeführt wird. Auch die Verbesserung der grenzüberschreitenden Verbindung der Neusiedler Seebahn bis Fertőszentmiklós und der Masterplan Radfahren wurden ausgezeichnet.
„Gesellschaft.Wandel.Mobilität“ lautete das Motto vom diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis. „Der Verkehrsbereich steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität und Sharing werden die Mobilität stark verändern. Die Energiewende und Verkehrswende sind auch nötig, um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können“, betont VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak.
„ Den Verkehr auf Klimakurs zu bringen ist eine große Herausforderung. Die drei Projekte, die wir heute beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland auszeichnen, zeigen, wie die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden kann und setzen schon heute wichtige Schritte für eine klimaverträgliche Mobilität mit Zukunft“, gratuliert Landeshauptmann Hans Niessl den Gewinnerinnen und Gewinnern.
Gewinnerin Neusiedler See Card von der Neusiedler See Tourismus GmbH
Die Neusiedler See Card erhalten Urlaubsgäste bei Übernachtung in einem Partnerbetrieb kostenlos. Bisher war die Karte nur in den Sommermonaten verfügbar, mit März 2018 wurde sie auf ein ganzjähriges Angebot umgestellt. In der Karte ist auch die kostenfreie Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Region inkludiert. Neben Bahn- und Buslinien des Nordburgenlands im VOR sind auch kleinräumige Mobilitätsangebote, wie der Gmoabus in Purbach sowie der Discobus im Angebot enthalten. Auch die Fahrräder der Nextbike Stationen können kostenlos ausgeliehen werden. Den Gästen wird ein autofreier Urlaub ermöglicht, der einheimischen Bevölkerung kommt die Verkehrsberuhigung zugute, weist der VCÖ auf den Nutzen des Projekts hin. Für heuer wird mit der Ausgabe von 200.000 Neusiedler See Cards gerechnet. Der Geschäftsführer der Neusiedler See Tourismus GmbH, Stefan Schindler, nahm den VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland von Landeshauptmann Hans Niessl, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und ÖBB-Infrastruktur Vorstandsmitglied Silvia Angelo entgegen.
Vorbildhaftes Projekt „Masterplan Radfahren Burgenland“
Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Masterplan Radfahren Burgenland. „Das Potenzial für den Radverkehr ist im Burgenland sehr groß. Rund die Hälfte der Autofahrten sind in Radfahrdistanz“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Nowak fest.
Der Masterplan Radfahren sieht die Verbesserung der Rad-Infrastruktur und verstärkte Bewusstseinsarbeit vor. Für das Tourismusland Burgenland ist das Radfahren ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der Arbeitsplätze nachhaltig sichert.
Die Entwicklung des Radbasisnetzes in der Region Mattersburg wurde bereits begonnen, im Herbst 2018 folgen Neusiedl und Oberpullendorf. Ein Schwerpunkt des Masterplans liegt auch beim Radfahren als Zubringer zum Öffentlichen Verkehr. Eine Bike-and-Ride-Ausbauoffensive ist geplant. Der Masterplan wurde von der Verracon GmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Land Burgenland und der Mobilitätszentrale Burgenland - einer Abteilung des Regionalmanagement Burgenland - erstellt.
Vorbildhaftes Projekt CrossBorder Rail von der Neusiedler Seebahn GmbH
Im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-geförderten Projekts CrossBorder Rail wird der ungarische Streckenabschnitt der Neusiedler Seebahn bis Fertőszentmiklós modernisiert und die Gesamtfahrzeit um elf Minuten reduziert, um für Pendlerinnen und Pendler eine attraktivere Zugverbindung zu schaffen.
Die Neusiedler Seebahn GmbH wird auf der grenzüberschreitenden Bahnstrecke ein gemeinsames Zugsicherungssystem verwenden und die technische Sicherung der Eisenbahnkreuzungen erhöhen. Auf den Bahnhöfen werden Maßnahmen zur Verbesserung von Barrierefreiheit und Fahrgastinformation sowie der multimodalen Anbindung ergriffen, Bike-and-Ride- und Park-and-Ride-Anlagen werden ausgebaut. Die grenzüberschreitende Region umfasst rund 700.000 Personen. Die Umsetzung des Projekts ist bis Dezember 2019 geplant. Als Partner sind am Projekt die GySEV Zrt. sowie die Regionalmanagement Burgenland GmbH beteiligt.
Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur AG gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern und betont: „In einer Zeit, in der Klimaschutz immer wichtiger wird, durchläuft auch die Mobilität einen Wandel. Digitalisierung und E-Mobilität ändern das Mobilitätsverhalten der Menschen und rücken CO2-neutrale Verkehrssysteme in den Vordergrund. Die ÖBB haben die Aufgabe, umweltfreundliche innovative Mobilität zu gewährleisten und im Sinne der Kundinnen und Kunden die Bahn als wichtiges Glied in der Mobilitätskette weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund investieren wir 2018 rund 116 Millionen Euro in das burgenländische Schienennetz und setzen unter anderem die Offensive zur Modernisierung der Bahnhöfe fort.“
Die bisherigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Jahr 2018: Neusiedler See Card; Masterplan Radfahren Burgenland; Cross Border Rail
Jahr 2017: Stadtbus Eisenstadt, Pedibus Mattersburg, „Schule macht green mobil!“
Jahr 2016: Energie Burgenland: E-Carsharing
Jahr 2015: Mikro ÖV-System Ökotrip Pinka- und Stremtal und Güssing
Jahr 2014: Volksschule Oggau „school-walking“-Pass
Kindergarten Großpetersdorf „Fußgängerführerschein“
Jahr 2013: Konzept „Mikro-ÖV“, Dorfschattl-Schattendorf
Jahr 2012: Grenzenlos mobil am See
Jahr 2011: Bikeline – Gemeinsam mit dem Rad zur Schule
Jahr 2010: GreMo Pannonia
Jahr 2009: Pedibus – Volksschule St. Georgen
Jahr 2008: Gmoa-Bus Purbach
Jahr 2007: Neusiedler See Bus
Jahr 2006: IVAN Neusiedl
Jahr 2005: Discobus Burgenland
Quelle: VCÖ 2018
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