Gesundheit und Verkehrssicherheit

Unser gegenwärtiges Verkehrssystem beeinträchtigt die Gesundheit von Menschen auf vielfältige Weise. Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Stickoxide, Feinstaub und Mikroplastik gelangen über die Atemluft in den Körper und können ebenso wie Verkehrslärm und extreme Hitze verschiedenste Krankheiten zur Folge haben. Verkehrsunfälle verursachen schwere Verletzungen und Todesfälle. Umgekehrt kann Mobilität auch einen Beitrag zu einem gesünderen Leben leisten. Aktive Mobilität wie Gehen und Radfahren beugt Bewegungsmangel vor und stärkt die Gesundheit, verursacht keine Schadstoffe und braucht wenig Platz.

VCÖ: Zahl der tödlichen Radunfälle ging im Vorjahr um ein Viertel auf 32 zurück

VCÖ (Wien, 18. März 2025) – Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle im Straßenverkehr ist im Vorjahr um zehn auf 32 gesunken, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Mehr als die Hälfte der Todesopfer waren Seniorinnen und Senioren. Eine Detailanalyse des VCÖ der Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass nur zwei der 136 tödlichen Radfahrunfällen auf baulich getrennten Radwegen passierten. Der VCÖ fordert einen verstärkten Radwege-Ausbau. Gemeinsam mit der Bevölkerung möchte der VCÖ nun Problemstellen für den Radverkehr aufzeigen. In einer Online-Karte können gefährliche Abschnitte eingetragen werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Stadt oder Gemeinde beziehungsweise das zuständige Bundesland weiter.

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Foto: Pink_Badger Adobe_Stock_55479505_M

VCÖ: Im Straßenverkehr verunglücken mehr als viermal so viele junge Männer tödlich wie junge Frauen

VCÖ (Wien, 7. März 2025) In der Verkehrssicherheit sind die Geschlechterunterschiede groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zum Weltfrauentag am 8. März zeigt. Insgesamt verursachen Männer doppelt so viele Verkehrsunfälle mit Personenschaden wie Frauen und sogar dreieinhalb Mal so viele tödliche Verkehrsunfälle. Bei den Unfallopfern ist der Unterschied bei den 15- bis 24-Jährigen am größten: In den vergangenen vier Jahren kamen viereinhalb Mal so viele junge Männer wie junge Frauen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse: 43 Prozent der weiblichen Verkehrstoten waren Seniorinnen, der Anteil tödlicher Unfälle im Ortsgebiet ist bei Frauen höher als bei Männern. Durch eine seniorengerechte Verkehrsplanung und mehr Verkehrsberuhigung im Ort kann ihre Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ.

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Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße

Gesündere Luft durch weniger Verkehrsabgase

Die Luftqualität beeinflusst unsere Gesundheit stark. Der Verkehr ist eine Hauptquelle von Luftverschmutzung. Tempolimits, Umweltzonen, Elektrifizierung und bessere Bedingungen für aktive Mobilität und Öffentlichen Verkehr sind wirksame Verbesserungsmaßnahmen.

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Geschwindigkeitsanzeige, die anzeigt, dass zu schnell gefahren wird

Effective speed limits: boosting safety in built-up areas

Compliance with speed limits enhances road safety and improves the quality of life for communities. This can be achieved through effective enforcement, together with smart road design and construction measures.

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Tempoanzeige Foto (c) shutterstock/joergjoerns

Klarer Plan für emissionsfreie Logistik in den Niederlanden

Zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduktion von CO2-Emissionen durch Lieferverkehr in Städten, werden ab dem Jahr 2025 schrittweise in etwa 30 niederländischen Städten „Zero-Emission-Zones“ eingeführt.

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Symbolbild

Wie Straßenbäume die Stadt erfolgreich kühlen

In Medellin, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, wurde im Jahr 2016 mit einer umfangreichen Umgestaltung und Begrünung auf die zunehmende Hitzebelastung reagiert. 30 grüne Korridore wurden errichtet, darunter 20 Kilometer beschatteter Rad- und Fußwege. Entlang dieser Korridore wurden 880.000 Bäume und 2,5 Millionen Pflanzen gesetzt.

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Straße mit vielen Bäumen in der Stadt Medellin

Tempo effektiv reduzieren – braucht es mehr Kontrollen?

Im Jahr 2023 starben in Österreich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit 108 Menschen, um 29 Prozent mehr als im Jahr davor. Je schneller gefahren wird, desto länger ist der Anhalteweg und desto höher sind Unfallrisiko und Schwere der Unfälle. Niedrigere Geschwindigkeiten sind eine zentrale Maßnahme, um die Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr zu reduzieren. Das bloße Aufstellen von Schildern mit niedrigeren Tempolimits alleine erhöht die Verkehrssicherheit allerdings noch nicht – es braucht auch Maßnahmen, die die Einhaltung der Tempolimits sicherstellen.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

Wenn der (unsichtbare) Schutzweg nicht schützt

Vorrangverletzungen oder Rotlichtmissachtung die Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit zu Fuß gehenden Kindern. Hauptunfallgegner von Kindern sind Pkw. Erschreckend ist, dass viele Kinder sogar in den offensichtlichen Schutzbereichen angefahren werden. Allein im Jahr 2023 wurden am Schulweg 100 Kinder auf einem Schutzweg durch einen Verkehrsunfall verletzt. Wir brauchen eine Kultur der Rücksichtnahme, eine kindgerechte und sichere Infrastruktur und niedrigeres Tempo.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash