VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich

Es werden von links nach rechts gezeigt: Christian Gratzer (VCÖ-Sprecher), Bürgermeister Matthias Stadler, Regina Rausch (Projektleiterin LISA.Tulln), Cornelia Breuss (ÖBB-Infrastruktur AG), Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko
Foto: NLK/Burchhart

VCÖ-Mobilitätspreis NÖ für „Grünen Loop“ St. Pölten und Mobility.Lab

Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis stand daher unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“. Der VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich 2022 hat heuer zwei Gewinner: Die Stadt St. Pölten für die geplante Umgestaltung des Promenadenrings („Grüner Loop“) sowie das Mobility.Lab Niederösterreich für die Projekte LISA Weinviertel und LISA Tulln wurden von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, VCÖ und ÖBB ausgezeichnet.

Bisher ist die 2,3 Kilometer lange Ringstraße um die Altstadt von St. Pölten hauptsächlich von Pkw-Verkehr geprägt, die Aufenthaltsqualität ist gering, die Anzahl der Unfälle hoch. Die Stadt Sankt Pölten hat daher beschlossen, den Promenadenring umzugestalten. Der Autoverkehr wird reduziert, stattdessen wird die Infrastruktur fürs Radfahren und Gehen verbessert. Außerdem sollen entlang des gesamten Rings Grünflächen entstehen, um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen. Es soll eine Promenade entstehen, welche zum Flanieren und Verweilen einlädt. Bei den Planungen wurde auch die Bevölkerung im Rahmen eines Beteiligungsprozesses eingebunden. Der erste Abschnitt soll im Jahr 2023 realisiert werden. Landesrat Ludwig Schleritzko, Cornelia Breuss (ÖBB-Infrastruktur) und VCÖ-Sprecher Christian Gratzer überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich an Bürgermeister Matthias Stadler und Carina Wenda von der Stadtplanung St. Pölten.

Das Mobility.Lab NÖ des Landes Niederösterreich möchte die Abhängigkeit vom eigenen Auto reduzieren und die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl auch in Regionen und Kleinstädten erhöhen. Für die zwei Pilotprojekte LISA im südlichen Weinviertel und Tulln gewinnt das Mobility.Lab NÖ den VCÖ-Mobilitätspreis NÖ. Im südlichen Weinviertel wurde in elf Gemeinden (Bad Pirawarth, Groß-Schweinbarth, Matzen-Raggendorf, Prottes, Gänserndorf, Schönkirchen-Reyersdorf, Auersthal, Bockfließ, Großengersdorf, Pillichsdorf und Wolkersdorf) ein Gesamtangebot geschaffen. Neben zwei neuen elektrisch betriebenen Buslinien wurden Mobilitätsstationen geschaffen mit verschließbaren Radboxen und Ladestationen für E-Pkw. Ein neuer E-Carsharing-Dienst wurde gestartet, zusätzlich zu den bereits bestehenden Angeboten. Er ist Teil von „Carsharing Österreich“, womit die Nutzerinnen und Nutzer auch Carsharing-Angebote in anderen Regionen Österreichs nutzen können. Das zweite Pilotprojekt LISA.Tulln startet im Jahr 2023. Ein zentraler Bestandteil ist das „LISA.Shuttle“, ein Shuttledienst mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen und ist im Tarif des VOR integriert. Die Fahrten starten an definierten Sammelstationen und können per App oder Telefon gebucht werden. Insbesondere die Anreise zum Bahnhof Tullnerfeld soll dadurch erleichtert werden. Die Auszeichnung mit dem VCÖ-Mobilitätspreis NÖ nahm die Projektleiterin Regina Rausch entgegen.

„Der heurige Sommer hat drastisch vor Augen geführt, dass sich die Klimakrise verschärft. Zudem sind wir mit einer massiven Teuerung konfrontiert. Wenn Mobilität und Gütertransport klimaverträglicher und energieeffizienter werden, hilft das gegen beide Probleme. Sowohl der klimaschädliche CO2-Ausstoß als auch die Kosten werden reduziert“, gratuliert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer den Gewinnerinnen und Gewinnern. Der VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und den ÖBB durchgeführt sowie von WEB Windenergie unterstützt.

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Als Land NÖ ist uns bewusst: Um die Mobilitätswende zu schaffen braucht es einen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft genauso wie den Menschen. Um unsere gesetzten Ziele zu erreichen müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen – dies tun wir bereits jetzt mit vollem Elan. Deshalb freut es mich besonders, dass wir mit den Projekten LISA Weinviertel und LISA Tulln seitens profunder Expertinnen und Experten ausgezeichnet wurden. Wir rücken damit innovative Ansätze in den Fokus unserer Überlegungen und schlagen einen zukunftsfitten Weg ein, der beides im Blick hat: Weitsicht und Pragmatismus.“

„Als ÖBB sind wir eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern vom Land Niederösterreich und dem VCÖ arbeiten wir an einer nachhaltigen Mobilitätswende. Deshalb freuen wir uns, dass wir auch heuer wieder mit dem VCÖ-Mobilitätspreis innovative Projekte in diesem Bereich auszeichnen und vor den Vorhang holen können“, so Cornelia Breuss von der ÖBB-Infrastruktur AG.

Zwei weitere Projekte als vorbildliche Projekte vom VCÖ ausgezeichnet

Die Firma Lafarge arbeitet seit dem Jahr 2018 daran, für das Mannersdorfer Zementwerk den Transport von Ersatzbrennstoffen von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Es wurden bereits 15.000 Tonnen Ersatzbrennstoffe auf die Schiene gebracht, 115.000 Lkw-Kilometer werden pro Jahr eingespart. Bis zum Jahr 2024 soll die Menge um das Dreifache erhöht werden. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt nahm Projektleiter Christian Lampl entgegen.

Wichtig für eine erfolgreiche Verkehrswende ist auch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Stellvertretend für viele würdigt der VCÖ Gabriele Rath-Schneider und Gerhard Mayer von der IG Regionalbahn Weinviertel.

Vorbildliche Projekte werden in der VCÖ-Online-Datenbank präsentiert

Vollständige Einreichungen werden, wenn gewünscht, in der VCÖ-Online-Datenbank für vorbildliche Mobilitätsprojekte unter www.mobilitaetsprojekte.vcoe.at präsentiert und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

In Kooperation mit:

Unterstützt von:

 

Ausgezeichnete Projekte

Wählen Sie ein Jahr aus und informieren Sie sich über die beim VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichneten Projekte (PDF-Dokumente).

2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011

Das Video zum Siegerprojekts des VCÖ-Mobilitätspreis 2021

Der VCÖ verwendet Spenden sparsam und zielgerichtet und trägt daher das Österreichische Spendengütesiegel.